Bis zu drei Meter hohe Wände sind bei Heilbronn bereits installiert. Foto: Stadt Adelsheim
Adelsheim. (ahn) Die Kosten für den Bau der neuen Eckenberghalle steigen. Dazu stand eigentlich eine Kostenübersicht auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung in Adelsheim am Montagabend. Dieser Punkt wurde indes auf Antrag von Bürgermeister Wolfram Bernhardt auf die nächste Sitzung am 2. Dezember verschoben, da man noch an den Details feile. In der öffentlichen Vorlage heißt es dazu, dass man 2016 die Gesamtbaukosten für das reine Bauwerk auf circa 7,7 Millionen Euro beziffert habe.
Und weiter: "Bei diesen Zahlen wurde eine Preissteigerung für die folgenden Jahre berücksichtigt. Dass diese Erhöhung bis zum jetzigen Zeitpunkt circa 30 Prozent betragen würde, war nicht vorhersehbar." Als Grund für die Kostenerhöhung nennt die Vorlage Ergänzungen in Teilbereichen sowie Bereiche bei den Außenanlagen, die noch nicht "kostenmäßig erfasst" sind und die Anschaffung von Einrichtungsgegenständen.
So befasste sich das Gremium am Montag bei ihrer eineinhalbstündigen Sitzung unter anderem mit neuen Verträgen mit den Kindergärten, mit der Wasserversorgung Bauland GmbH sowie mit dem weiteren Vorgehen zur Einrichtung von Lärmschutzwänden entlang der Bahngleise in Adelsheim und Sennfeld.
Noch stehen in Sennfeld keine Lärmschutzwände. Foto: Andreas HanelDazu führte Bürgermeister Wolfram Bernhardt aus, dass Sabine Weiler von der DB Netz AG bereits in der nichtöffentlichen Gemeinderatssitzung im Mai 2015 Maßnahmen zum Lärmschutz vorgestellt habe. Im Oktober letzten Jahres fand dann eine Infoveranstaltung im Kulturzentrum statt, bei der den interessierten Bürgern aktive Lärmschutzmaßnahmen in Form von Schallwänden und passive durch zum Beispiel schallgedämmte Fenster vorgestellt wurden.
Wie Weiler damals verlauten ließ, seien für Adelsheim nach den Berechnungen der Schalluntersuchung drei Lärmschutzwände mit einer Höhe von je drei Metern und einer Gesamtlänge von 2,6 Kilometern vorgesehen: an der Unteren Austraße, am Panoramaweg und in der Wemmershöfer Straße. Für Sennfeld steht eine 2,5 Meter hohe Lärmschutzwand mit einer Länge von 1,3 Kilometern an der Bahnhofstraße in Aussicht.
Bei den Schallwänden gehen die Meinungen indes auseinander: Die einen halten sie aus Gründen des Lärmschutzes für unbedingt nötig, die anderen sehen in ihnen eine Abwertung des Stadtbildes. Um sich selbst ein Bild zu machen, habe das Gremium – wie Wolfram Bernhardt weiter informierte – vor rund eineinhalb Wochen eine Besichtigungsfahrt im Heilbronner Raum veranstaltet, wo bereits Schallschutzwände installiert sind.
Anhand von Fotos, die die Eindrücke der Besichtigungsfahrt dokumentierten, erklärte der Bürgermeister, dass die Schallschutzwände auf einem Betonsockel stünden, der so hoch wie die Gleise sei. Weiterhin könnten in die Schallschutzwände auch Glaselemente eingelassen werden.
Die Kosten für die Wände übernehme zu 100 Prozent die Bahn beziehungsweise der Bund, für passive Maßnahmen gebe es eine Bezuschussung von 75 Prozent. Für die Reinigung der Wände bei Verschmutzung durch zum Beispiel Graffiti müsse die Stadt aufkommen, so Bernhardt.
Anschließend stellte er das weitere Vorgehen vor. Die Bahn überrechne gerade, welche Häuser, die bis 2015 gebaut wurden, betroffen sind. Die Ergebnisse sollen Ende Februar vorliegen. Danach werde am Sonntag, 8. März 2020, ein Bürgerforum stattfinden, bei dem die Bevölkerung über das Thema abstimmen kann, um ein allgemeines Stimmungsbild zu generieren.
Betroffene Bürger würden vorher angeschrieben und seien berechtigt, an einer separaten Abstimmung teilzunehmen. Der Gemeinderat werde dann in der Sitzung am 20. April nächsten Jahres über das Thema abstimmen. Dieser Vorschlag fand die einmütige Zustimmung des Gremiums.
Zuvor merkte Edgar Kraft (CDU) noch an, dass das Problem sein werde, aus den unterschiedlichen Meinungen das Richtige zu beschließen. Deshalb sei ein Stimmungsbild gut. Für ihn sei der Lärmschutz für die Betroffenen wichtiger als das Stadtbild.
Ralph Gaukel (SPD) empfahl den Betroffenen, sich selbst ein Bild zu machen. Nach seinem Dafürhalten sei die Lärmminderung durch die Wände sehr hoch.