Akute Gefahr besteht nach Gewalttat-Drohung nicht
Die Polizei geht von einem weiteren Fall einer "Challenge" in Sozialen Medien aus. Die Ermittlungen laufen.

Adelsheim. (ahn) Gegen 13.30 Uhr bemerkte am Dienstag ein Schüler der Martin-von-Adelsheim-Schule einen Schriftzug mit einer Gewaltandrohung in einer Jungentoilette (siehe unten). "Wir nehmen die Situation auf jeden Fall ernst", sagte Carsten Diemer, Leiter der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit beim Polizeipräsidium Heilbronn, am heutigen Donnerstag auf Nachfrage der RNZ. Denn schließlich handele es sich um eine Straftat, die von der Polizei konsequent verfolgt werde.
Der Hintergrund der Straftat an der Martin-von-Adelsheim-Schule liegt wohl in Aufrufen über ein Videoportal in den sozialen Netzwerken. Dort werden die Nutzer in Videos dazu aufgefordert, Androhungen von Straftaten in Form von Schriftzügen an verschiedenen Plätzen zu veröffentlichen. Es folgen Versprechungen, dass hierdurch der Unterricht entfällt. Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Heilbronn wurden laut Diemer bereits sieben solcher Fälle registriert.
Nun laufen Ermittlungen, um herauszufinden, wer der Täter war. Ein Ermittlungserfolg sei auch insofern wichtig, als sich die Schüler dann wieder sicher fühlen können – besonders jetzt, wo die Prüfungen beginnen.
Zur Sicherheit der Schüler war die Polizei am heutigen Donnerstag am Eckenberg präsent. "Zu Schulbeginn waren wir mit verstärkter Streife vor Ort", sagte Diemer. Dennoch geht der Pressesprecher nicht von einer konkreten Gefahr aus.
Auch Bürgermeister Wolfram Bernhardt schließt sich dieser Einschätzung ein, meinte aber auch gegenüber der RNZ, dass man den Vorfall auf Herz und Nieren prüfen müsse. Die Stadt Adelsheim ist der Träger der Martin-von-Adelsheim-Schule. Von der Gemeinschaftsschule selbst wollte sich niemand zum Vorfall äußern.
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Im benachbarten Eckenberg-Gymnasium hatten Lehrkräfte am Donnerstagmorgen die Schüler von der Bushaltestelle ins Schulgebäude begleitet. Außerdem standen sie als Ansprechpartner der Schüler zur Verfügung.
Update: Donnerstag, 31. März 2022, 18 Uhr
Wieder Gewalttat in Schule angedroht
Adelsheim. (pol/mare) In der Jungentoilette der Martin-von-Adelsheim-Schule wurde am Dienstagmittag ein Schriftzug mit einer Gewaltandrohung entdeckt. Das berichtet die Polizei.
Ein Schüler bemerkte demnach gegen 13.30 Uhr die Drohung im Gebäude in der "Obere Eckenbergstraße", die auf den kommenden Donnerstag, 31. März, datiert wurde. Die Polizei geht aber aktuell nicht von einer akuten Gefahrenlage aus. Der Polizeiposten überwacht das Gelände verstärkt. Die Ermittlungen zum Hintergrund und dem Täter wurden aufgenommen. Der Unterricht findet statt.
Hintergrund solcher Taten, die aktuell vermehrt auftreten, sind vermutlich Aufrufe in Sozialen Medien, in diesem Fall einem Videoportal. Dort werden die Nutzer in Videos dazu aufgefordert, Androhungen von Straftaten in Form von Schriftzügen, wie im beschriebenen Fall, an verschiedenen Plätzen zu veröffentlichen. Es folgen Versprechungen, dass hierdurch der Unterricht entfällt.
"Solche Handlungen sind keine Lappalien und erst recht keine Scherze, sondern stellen Straftaten dar", schreibt die Polizei. Sie würden von der Polizei konsequent verfolgt und bei der Staatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht.
Eltern werden gebeten, ihre Kinder diesbezüglich zu sensibilisieren und die Konsequenzen aufzuzeigen. Die Ankündigung eines Amoklaufs oder anderer Gewalttaten sind sehr gefährlich und bringen erhebliche Auswirkungen mit sich, gegebenenfalls können hier auch Forderungen über die entstandenen Einsatzkosten erfolgen.