Türkisch-Islamisches Gemeindezentrum wird größtenteils über Spenden finanziert
3,5 Millionen Euro müssen dafür gestemmt werden - Die Buchener wollen auch den Dachverband Ditib in Köln um Unterstützung bitten

Zunächst ging es um die Frage, wie denn die Türkisch-Islamische Gemeinde Buchen mit rund 300 Mitgliedern ein Bauvolumen von rund 3,5 Millionen Euro stemmen kann. Klaus-Rüdiger Müller und Sirin Yilmaz erklärten hierzu, dass die Türkisch-Islamische Gemeinde einige Zeit schon aufgefordert ist, für den Bauplatz mit einer Gesamtfläche von 1200 Quadratmeter zu spenden. Diesen wolle man von der Stadt Buchen käuflich erwerben.
Das Geld dafür habe man schon zu 90 Prozent zusammen, wurde von den Gesprächspartnern versichert. Dies sei auch die Vorgabe des Dachverbandes in Köln, mit dem die Buchener Gemeinde über die weitere Finanzierung sprechen werde. Der Dachverband erteile dann die Erlaubnis, dass an einem Freitagsgebet deutschlandweit in rund 1000 Moscheen für das Buchener Projekt Geld gesammelt werden könne. Möglicherweise könne man sogar die Zusage erhalten, dass die Sammlung europaweit durchgeführt werden könne. "Da können schon einige Millionen Euro zusammen kommen", glaubt Klaus-Rüdiger Müller. Ebenfalls werde unter türkischen Verbänden und Freunden um Spenden gebeten.
Eine weitere Finanzierungsquelle sehen Müller und Yilmaz auf höherer Ebene. So sei letztes Jahr schon der türkische Botschafter in Buchen gewesen und habe Mittel der türkischen Regierung in Ankara in Aussicht gestellt. Das neue Gemeindezentrum in Buchen werde deshalb hauptsächlich über Spenden finanziert.
Ebenfalls will man Mittel beim Badischen Sportbund beantragen, da für den Türkischen Sportverein TTSC einige Räumlichkeiten von der Firma Hollerbach (Hardheim) im Gebäude eingeplant seien.
Wenn das Grundstück von der Stadt gekauft sei, soll in einem ersten Bauabschnitt zunächst die vorhandene Moschee saniert und erweitert werden. Dann denke man daran, weitere Gebäudeteile abzubrechen, um das neue Zentrum zu errichten. Zudem soll versucht werden, in Eigenleistung des Vereins viel zu machen, erklärte Sirin Yilmaz.
Insgesamt sei die in der Sitzung des Gemeinderates kritisierte Größe des Gebäudes übertrieben. Die Grundfläche zu den bestehenden Gebäuden habe sich nicht geändert, nur die Höhe, so Klaus-Rüdiger Müller. Die Gymnastikhalle mit 265 Quadratmeter sei zudem auch Versammlungsraum und könne von allen Interessenten in Absprache genutzt werden.
Klaus-Rüdiger Müller ergänzte, dieser Raum sei selbstverständlich auch für andere Veranstaltungen gedacht wie türkische Hochzeiten oder für religiöse Festveranstaltungen. Um beispielsweise der Toten zu gedenken, könne man nicht in die Stadthalle gehen. Ebenfalls seien im dritten Stockwerk nicht die Wohnungen für Imam und den türkischen Religionslehrer untergebracht, sondern im zweiten Stock. Das dritte Stockwerk sei vielmehr den Frauen vorbehalten, besonders bei bestimmten Festen. Ebenfalls gebe es in den anderen Etagen Büro- und Schulungsräume, etwa für die Sprachförderung, und Beratungsräume. Drei Stockwerke seien demnach erforderlich.
Als durchaus lösbar bezeichnete Klaus-Rüdiger Müller die Parkplatzfrage. So gebe es rund 70 Parkplätze hinter der Mayer-Schule in der Herderstraße und auch am Parkplatz "Am Ring" seien 80 Parkplätze vorhanden. Sirin Yilmaz ergänzte: "Wenn wir miteinander über die Probleme reden, bleiben zu Spitzenzeiten genügend Parkplätze frei. Denn es sind genügend Parkplätze da. Wir müssen nur über die Nutzung reden".
Die Planung des Gemeindezentrums habe die Firma Hollerbach (Hardheim) vorgenommen und diese liege seit Mai der Stadt vor.



