Städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen haben das Ortsbild Seckachs in den vergangenen 21 Jahren enorm aufgewertet und die Strukturen erheblich verbessert. Unsere Foto zeigt den neugestalteten Straßenbereich am Bahnhof mit der sanierten Bahnmeisterei (l.) und dem Empfangsgebäude (r.), dessen Außenhülle derzeit eine Sanierung erfährt. Foto: L. Merkle
Seckach. (lm) Offiziell zum 31. Dezember 2016 endete das Programm zur städtebaulichen Erneuerung von Seckach; für die Restabwicklung der noch laufenden Maßnahmen ist noch Zeit bis Mitte 2017. Städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen haben das Ortsbild in den vergangenen 21 Jahren kontinuierlich aufgewertet und die Infrastruktur erheblich verbessert. Dies mit kräftiger Förderung durch Bund und Land: alleine die städtebauliche Erneuerungsmaßnahme "Ortsmitte Seckach II" war mit einem Förderrahmen in Höhe von über 4,8 Millionen Euro Euro ausgestattet.
Bürgermeister Thomas Ludwig zog nach über zwei Jahrzehnten der städtebaulichen Erneuerung zum offiziellen Abschluss zum Jahresende 2016 eine rundum positive Bilanz.
Im Rahmen des umfangreichen Programms stand von 1995 bis 2005 der nördliche alte Ortskern von der Eschstraße bis zur Eicholzheimer Straße im Fokus. Zu den herausragenden Maßnahmen zählten die Sanierung der in diesem Quartier liegenden Ortsstraßen sowie die Sanierung, der Umbau und die Erweiterung des Rathauses mit Vorplatz und Verkehrskreisel. Daneben wurden rund 40 private Modernisierungs- und Ordnungsmaßnahmen durchgeführt.
Schon damals war, wie Bürgermeister Ludwig feststellt, der Mehrwert für das Ortsbild ebenso augenfällig wie die Senkung der Leerstandsquote, verbunden mit einer deutlichen Zunahme und Verjüngung der Bevölkerungszahl in diesem Gebiet.
Gleich im Anschluss daran wurde die Gemeinde mit dem Sanierungsgebiet "Seckach Ortsmitte II" in das Sanierungsprogramm aufgenommen. Das Gebiet umfasst den südlichen alten Ortskern in etwa von der Römerstraße bis zum Bahnhofsareal. Wichtigste öffentliche (und bereits abgeschlossene) Maßnahmen waren die Neugestaltung der Bahnhofstraße mit Bahnhofsvorplatz, die Schaffung von Parkplätzen sowie die Erschließung des Gewerbegebiets "Am Bahnhof" (auf einem der beiden Gewerbegrundstücke errichtet die bis dato in der Seckacher Bergstraße ansässige Firma Köhler Bad- und Heizungsbau seit September 2016 ihr neues Firmendomizil), die Sanierung der ehemaligen Bahnmeisterei, die Neuordnung des "Lamm"-Areals", wo nach Tieferlegung des durch das Grundstück führenden Sammelkanals die Wiederbebauung kürzlich begonnen hat, sowie der Ausbau der Fußwegverbindung von der Waidachshofer Straße zum Bahnhof mit dem Ausbau des Fußwegs von der Waidachshofer Straße zur Uferstraße.
Noch im Gange sind die Erneuerung der dazugehörigen Fußgängerbrücke über die Seckach sowie die seit kurzem laufenden substanzerhaltende und -stärkenden baulichen Maßnahmen am ehemaligen Empfangsgebäude des Seckacher Bahnhofs.
Die Gemeinde will das von ihr im Jahre 2008 erworbene ortsbildprägende Bahnhofsgebäude, das von der Bahn lange Jahre stiefmütterlich behandelte worden war, aus dem Dornröschenschlaf erwecken und einer neuen Nutzung zuführen. Im Rahmen des Sanierungspakets "Ortsmitte Seckach II" erfolgen jetzt substanzerhaltende Maßnahmen an der Außenhülle (Dach, Fassade, Fenster) und die Beseitigung von zwei Deckendurchbrüchen, die durch eindringendes Wasser entstanden sind. Die Kosten belaufen sich auf 400.000 Euro. Rund 200.000 Euro an Zuschussmitteln fließen.
Im Sanierungsgebiet wurden, wie Bürgermeister Ludwig im Rückblick weiter herausstellt, von Privateigentümern knapp 50 Modernisierungs- und Ordnungsmaßnahmen durchgeführt wurden, wodurch neuer Wohnraum entstanden ist. Eine deutliche Aufwertung habe der Bereich am Ortseingangs aus Richtung Adelsheim auch durch den Neubau der Firma Hübner im Zuge der Stadtsanierung erfahren.
Im Laufe der Jahre sind beträchtliche Fördergelder nach Seckach geflossen. Zugleich hat die Gemeinde erhebliche eigene Finanzmittel bereitgestellt. Allein die städtebauliche Erneuerungsmaßnahme "Ortsmitte Seckach II" war mit einem Förderrahmen in Höhe von 4,833 Millionen Euro ausgestattet. Hiervon haben, wie der Bürgermeister auflistet, der Bund und das Land 60 Prozent (2,9 Millionen) als Finanzhilfe gewährt, die restlichen 1,933 Millionen Euro steuerte die Gemeinde aus Eigenmitteln bei.
Wie der Bürgermeister in einem Fazit zufrieden feststellt, konnte mit der Stadtsanierung das Erscheinungs- und Ortsbild Seckach insgesamt nachhaltig verbessert und aufgewertet werden; der Innerortsbereich sei sowohl für die Wohnnutzung wie auch für das Gewerbe deutlich attraktiver geworden.
Weiter verweist Ludwig darauf, dass Schätzungen des Bundesbauministeriums zufolge durch einen Euro Sanierungsmittel rund sechs bis acht Euro an Folgeinvestitionen ausgelöst werden. Daran könne man ermessen, wie nachhaltig die Stadtsanierung die Strukturen in den beiden Seckacher Sanierungsgebieten in den vergangenen 21 Jahren gestärkt habe.
Die Sanierungsmaßnahmen endeten offiziell zwar zum 31. Dezember 2016; das Regierungspräsidium Karlsruhe hat aber für die Restabwicklung der noch laufenden Maßnahmen eine Verlängerung bis Mitte 2017 gewährt.