Hardheim: Schweinberger Ortschaftsrat befasste sich mit dem Alten Friedhof
Die grüne Lunge soll wieder aufblühen - Bürger sollen Ideen mit einbringen - Auch Untere Gasse war Thema

Nach dem Abriss der markanten Eschen soll das Gelände am Alten Friedhof in Schweinberg neu gestaltet werden. Fotos: A. Brosch
Hardheim-Schweinberg. (adb) In jüngerer Vergangenheit kam es zu zwei tiefgreifenden Veränderungen im Schweinberger Ortsbild: Mitte 2015 entstand im Bereich Untere Gasse durch den Abriss baufälliger Häuser eine Freifläche. Außerdem wurden vor einem halben Jahr fünf der sechs Eschen auf dem Gelände des Alten Friedhofs aufgrund Schädlingsbefalls gefällt.
Dass eine Lösung für die Nachnutzung der Freiflächen gesucht werden muss, stand für den Ortschaftsrat während seiner Sitzung am Freitag fest: Den Löwenanteil des Abends nahmen Diskussionen über die beabsichtigten Neugestaltungen ein.
Gleich zu Beginn wies Ortsvorsteher Dieter Elbert auf die Anlage "Alter Friedhof" hin. Vor kurzer Zeit habe sich ein Landschaftsplaner Überblick über das Areal verschafft. "Er wird uns auch beim Finden sinnvoller Gestaltungsmöglichkeiten zur Seite stehen", erklärte Elbert. Auf die Fällung der Eschen, die vom Eschentriebsterben befallen waren (die RNZ berichtete), folge nun eine Neuordnung - ein in Schweinberg einigermaßen brisantes Thema: "Es sollte allen sehr am Herzen liegen, diesen Mittelpunkt unseres Dorfs und zugleich grüne Lunge Schweinbergs in einen schönen Zustand zu versetzen", so der Ortsvorsteher.
Sein Wunsch - und auch der des Gremiums - sei, dass sich auch die Bürger mit eigenen Ideen und Impulsen mit einbringen. Diesbezüglich kam Dieter Elbert auf einige Skizzen zu sprechen, die seitens der Firma Uihlein (Königheim) als unverbindliches Muster erstellt wurden; Vorschläge gruppierten sich um eine Bühne für musikalische Vorführungen, eine Boccia-Bahn und diverse künstliche Erhebungen des Geländes. "Das sind fraglos tolle Gedanken, aber es muss letztendlich auch pflegeleicht sein", sagte Elbert.
Ortschaftsrat Jörg Schwab unterbreitete den Vorschlag, offensive Werbung zu betreiben: Schließlich handele es sich um ein Projekt von Bürgern für Bürger. Dieter Elbert signalisierte im Gegenzug, dass der Rat jede Idee "gern annehmen wird", aber letzten Endes eine Synthese aus akzeptablen und auch bezahlbaren Möglichkeiten das Rennen machen müsse: "Wir können keine Luftschlösser bauen, aber trotzdem stehen wir auch für die Schweinberger in der Pflicht, etwas Schönes in die Wege zu leiten!", schilderte er die Gratwanderung - jeden Wunsch könne man nicht realisieren.
Der aus dem Publikum gestellten Frage nach Spielgeräten erteilte der Ortsvorsteher eine indirekte Absage: "Da wir schon zwei Spielplätze haben, müsste man einen anderen schließen, sollten wir auf dem Alten Friedhof Spielgeräte aufstellen", verdeutlichte er. Eine weitere Anwohnerin riet zum Aufstellen von Verbotsschildern für Hundehalter: "Das Gelände sollte in der Tat kein Hundekotplatz werden", stimmte Jörg Schwab zu.
Als größeres Problem erweise sich die in ihrer Struktur stark geschwächte Mauer des ehemaligen Friedhofs. Auf den Hinweis Dieter Elberts, dass die Mauern nach Rücksprache mit dem Landesdenkmalamt zumindest punktuell erhalten bleiben sollten, konterte Arnold Knörzer mit dem Hinweis, "weiterem Verfall Einhalt zu gebieten". Jedoch müsse man hier auch den erhöhten Aufwand bedenken, den ein solches Projekt erfordere. Bezogen auf den Vorschlag einer Bühne zeigte er sich ebenfalls skeptisch: Knörzer sehe beispielsweise für die Serenaden des Musikvereins "die besseren räumlichen Voraussetzungen aus dem Kirchplatz" und berief sich auch auf die unbefestigte, bei schlechtem Wetter kritische Beschaffenheit des Parks. Über neue Bepflanzung mit Bäumen wurden am Freitag nur Andeutungen gemacht.
Mit dem Hinweis auf wünschenswerte Beteiligung der Bürger schloss man das Thema ab, ehe der Ortschaftsrat auf die Neuordnung der Grundstücke im Bereich "Untere Gasse" zu sprechen kam. Denkbar seien laut Dieter Elbert zwei Bauplätze - gegebenenfalls auch per Übertragung an externe Bauträger. Jedoch sollte die Ausweisung als Baugrund auch die Abrisskosten amortisieren. Kein einfaches Unterfangen: "Es muss dann auch gewährleistet sein, dass den Bauplatz wirklich jemand kauft", zeigte er sich pragmatisch.



