24 der 50 Jahre des Maschinenrings Odenwald-Bauland prägte Alois Gerig als dessen Geschäftsführer. Der Bundestagsabgeordnete blickte deshalb auf die Geschichte des Vereins zurück. Foto: Martin Bernhard
Buchen. (mb) Der Maschinenring Odenwald-Bauland (MR) hat am Samstagabend zu seiner Mitgliederversammlung im 50. Jahr seines Bestehens geladen, und mehr als 360 Teilnehmer sorgten für eine gut gefüllte Hainstadter Mehrzweckhalle. Verschiedene Redner würdigten die Verdienste des Vereins zum Wohle der Landwirtschaft und der Region.
"Der Maschinenring ist ein Segen für unsere landwirtschaftlich geprägte Gegend", stellte Bürgermeister Roland Burger fest. Er schätzt den Verein als "zuverlässigen Partner", insbesondere bei der Grüngutentsorgung. "Der Maschinenring ist eine hilfsbereite, zupackende und menschliche Organisation", sagte der Bürgermeister.
Landrat Achim Brötel gratulierte und bedankte sich im Namen des Neckar-Odenwald-Kreises bei dem Jubiläumsverein. Er sprach auch einige Herausforderungen für die Landwirtschaft an, zum Beispiel die zunehmende Technisierung und ein verbreitetes Misstrauen der Öffentlichkeit gegenüber den Erzeugern.
Die Gründung des Maschinenrings Odenwald-Bauland vor 50 Jahren bewertete der Landrat als eine "weitsichtige" Entscheidung. Als eine Art "Selbsthilfeeinrichtung der Landwirtschaft" organisiere der Maschinenring die betriebsübergreifende Zusammenarbeit seiner Mitglieder. Davon profitiere der einzelne Landwirt durch geringere Kosten und die Umwelt durch eine geringere Belastung.
Nach den Worten des Landrats hatten sich große Verdienste um die Gründung und Entwicklung des MR vor allem der kürzlich verstorbene Heinz Weller und Alois Gerig erworben. Weller war die treibende Kraft bei der Gründung, Gerig leitete 24 Jahre als Geschäftsführer die Organisation. Außerdem stand Benno Sans aus Altheim dem Verein 18 Jahre als Vorsitzender vor.
"Für den Neckar-Odenwald-Kreis ist der Maschinenring ein unverzichtbarer Partner", betonte der Landrat. Er verwies auf eine "außergewöhnliche Erfolgsbilanz" beim Grüngutsystem, bei dem man seit dem Jahr 1992 mit dem MR zusammenarbeite. So seien die Erfassungswerte in diesem Bereich im Landkreis doppelt so hoch als im Landesdurchschnitt.
Allerdings stehe man hier vor einer großen Herausforderung. So habe man mit insgesamt 31.000 Tonnen verwertetem Grüngut im Landkreis einen Rekordwert erreicht. Das belaste den Landkreis finanziell sehr stark. Der Landrat vermutet als Ursache dafür unter anderem eine "Grüngutmigration" aus Nachbar-Landkreisen, die ihre Grüngutplätze erheblich ausgedünnt hätten. Man werde gemeinsam an einer Lösung arbeiten, kündigte Brötel an.
Rolf Zobel, Vorsitzender des Landesverbands der Maschinenringe in Baden-Württemberg, gratulierte ebenfalls zum Jubiläum. "Uns Maschinenringen geht es heute gut", stellte er fest. Aktuelle Themen seien die Digitalisierung und Robotik in der Landwirtschaft. Den Erfolg der Maschinenringe führte er darauf zurück, dass jeder Ring das mache, was seine Mitglieder benötigten.
Alois Gerig, der 24 Jahre lang den Maschinenring Odenwald-Bauland als Geschäftsführer geleitet hat, blickte auf die vergangenen 50 Jahre zurück. Er erinnerte an die Gründer Helmut Burgstahler vom damaligen Landwirtschaftsamt Buchen und den Gründungsvorsitzenden Heinz Weller. Der Maschinenring biete seinen Mitgliedern fünf Hauptvorteile: Senkung der Produktionskosten, verbesserte Arbeitsbedingungen, Schaffung von Zuverdienstmöglichkeiten, Hilfe im Betrieb sowie Beratung der Mitglieder. Alois Gerig erinnerte an die Entwicklung des Maschinenparks des MR, an Treffen mit hochrangigen Politikern sowie an Lehrfahrten und Skitouren. "Der Maschinenring ist ein Erfolgsmodell bis heute, weil davon alle profitieren: Landkreis, Bürger und die Landwirte", betonte Alois Gerig.
Geschäftsführer Burkhard Trabold informierte in seinem Geschäftsbericht über die Arbeit der vergangenen Jahre. So habe man den Zuschlag der landkreiseigenen KWiN für die Grüngutsammlung für die Jahre 2018 und 2019 erhalten. Die Büroräume auf dem Schlempertshof habe man um drei zusätzliche Zimmer erweitert. Seit dem Jahr 2016 habe man die Geschäftsführung für die Forstbetriebsgemeinschaft Walldürner Höhe übernommen.
Außerdem werde man bis zum Jahr 2022 für die Grüngutverwertung im Landkreis Miltenberg zuständig sein. Trabold informierte über die Erzeugung von Hackschnitzel, kommunale Dienstleistungen und Aufträge in der Landschaftspflege, die der Maschinenring ausgeführt hatte. Sein Mitarbeiter Pascal Bier wies auf die mobile Apfelsaftpresse, das Schulprojekt zum Thema Streuobstwiesen sowie auf die Arbeitsweise des Ringes bei Mietmaschinen und im Winterdienst hin.