Das Schulzentrum West darf man jetzt auch offiziell Zweiburgenschule nennen. Foto: Kreutzer
Von Philipp Weber
Weinheim. Im Vorfeld der Sitzung waren etymologische Abhandlungen über die Verwandtschaft der Wörter "Burg" und "Geborgenheit" zu lesen; im Verlauf der Zusammenkunft des Gemeinderats am Mittwoch gab indes ein anderes Argument den Ausschlag: Weil Schüler, Eltern und Mitarbeiter der Albert-Schweitzer-Grund- sowie der Johann-Sebastian-Bach-Förderschule es sich so gewünscht haben, wird das "Schulzentrum West" künftig "Zweiburgenschule" heißen. Außerdem gab das Gremium grünes Licht für weitere Planungen und Projekte.
> Die Gestaltungs- und Erhaltungssatzungen für die Innenstadt: Wie berichtet, hat der Gemeinderat die diesbezüglichen Punkte nicht beraten. Dass das Großthema vertagt wurde, stand schon nach der Sitzung des Ältestenrats am Montag fest. Formal – und darauf wurde Wert gelegt – nahm jedoch Manuel Just die terminliche Verschiebung vor: Der Oberbürgermeister ist Herr über die Tagesordnung, die er auf Bitten einiger Stadträte entsprechend änderte.
Just appellierte indes an die Gremiumsmitglieder, sich bei weiteren Fragen zeitnah an die Verwaltung zu wenden: Für die Sitzung am 21. April solle man eine Entscheidung anstreben, so der OB. Einige Stadträte hätten schon am Mittwoch entschieden: Die CDU Weinheim kommentierte auf ihrer Facebook-Seite, dass sie die Punkte für beschlussreif gehalten hätte.
Der Turm der Markuskirche wiederum hat ebenfalls „offizielle“ Züge, ihn ziert das Weststadtwappen. Foto: Kreutzer> Weinheim bekommt eine "Zweiburgenschule": Mit großer Mehrheit gaben die Stadträte dem Wunsch von Bach- und Schweitzer-Schule statt und votierten für den neuen Namen. Rein formal sind noch zwei Dinge interessant: Erstens wird die Grundschule künftig mit vollem Namen "Zweiburgenschule Weinheim, Grundschule mit Grundschulförderklasse" heißen, die offizielle Bezeichnung der Förderschule lautet "Zweiburgenschule Weinheim, Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit Förderschwerpunkt Lernen"; eine Kürzung dieses arg sperrigen Namens scheiterte am Regierungspräsidium in Karlsruhe. Zweitens ist die neue Sporthalle an der Breslauer Straße damit noch nicht "getauft". Sie bekommt noch ihren eigenen Namen.
Während die Stadträte im Saal beiden Schulen für deren jahrelanges gemeinsames Engagement dankten und ihnen Erfolg wünschten, hörten die Schulleiterinnen auf der Stadthallen-Empore interessiert zu. Gerade in diesen Zeiten wird der abschließende Applaus des Gremiums Balsam auf ihre Seelen gewesen sein.
> Das Markuskirchen-Areal: Das Ziel des nun als Satzung bestehenden Bebauungsplans ist klar formuliert: An der Markuskirche werden der Betrieb der evangelischen Kindertagesstätte, die Unterhaltung des Gemeindehauses und die Arbeit des Pfarramts gebündelt. Zudem erfahren das denkmalgeschützte Kirchengebäude und der Markusturm eine baurechtliche Sicherung – wobei auch ein Neubau des Turms mit Aufstockung drin ist. Fast alle Stadträte votierten für den Satzungsbeschluss und den Abschluss des städtebaulichen Vertrags zwischen kirchlicher und politischer Gemeinde.
Die Fraktionen zeigten sich erfreut darüber, dass der geplante Kita-Neubau vier Gruppen fasst. Damit trage auch die Evangelische (Gesamt-)Gemeinde Weinheim dazu bei, die enge Kindergarten-Situation in der Stadt zu entzerren. Die Kita soll 2022 oder 2023 in Betrieb gehen. Thema in mehreren Beiträgen wiederum war die Parksituation in diesem Teil der Weststadt, hier droht nicht zuletzt aufgrund der vergrößerten Kita-Kapazitäten eine Verschlechterung. Die Behörden wollen dranbleiben, aber an der Haltung der Fraktionen zum Gesamtprojekt änderte das nichts.
> Kanal- und Straßenbauarbeiten in der Burggasse: Der Gemeinderat hat mit einstimmigem Beschluss eine Firma beauftragt, die rund eineinhalb Millionen Euro teuren Arbeiten im Umfeld der Weinheimer Awo-Zentrale vorzunehmen. Im Lauf der entsprechenden Beratungen wollten einige Stadträte wissen, ob nicht auf je einer Straßenseite ein Geh- und ein Radweg möglich wären.
Im Hinblick auf die soziale Anlaufstelle blieb man aber beim Gehweg auf beiden Straßenseiten.