Architekt Steffen Seiferheld, Hochbauexperte Peter Zschippig, Schulleiterin Petra Waible und Cornelia Lauinger, Leiterin des Amts für Immobilienwirtschaft (v.l.), in der sanierten Gelberg-Schule. Foto: Dorn
Von Volker Knab
Weinheim-Lützelsachsen. Die Stadt Weinheim hat mehrere Baumaßnahmen an Schulen in diesem Sommer abgeschlossen, darunter die Generalsanierung der Hans-Joachim-Gelberg-Grundschule in Lützelsachsen. Bei einem Ortstermin stellten die Bauverantwortlichen jüngst das Projekt vor. Die RNZ hat diese und zwei weitere Stationen der "Baustellentour" besucht.
In der Hans-Joachim-Gelberg-Grundschule kehrt wieder Ruhe ein. Die Umbauarbeiten sind abgeschlossen. Im Herbst 2019 hatten die Arbeiten mit dem ersten Bauabschnitt begonnen. Im Zuge des Projekts seien sowohl der Zeit- als auch der Kostenrahmen eingehalten worden, so die Vertreter der Stadt. Die Arbeiter sanierten Alt- und Neubau, legten den Grundstein für die Digitalisierung der Schule und erneuerten den Brandschutz. Letztere beiden Themen seien nach den ursprünglichen Planungen hinzugekommen, erläuterte Architekt Steffen Seiferheld.
„Bewohner“ der Uhlandschule wie das Café Central haben einen neuen Fluchtweg. Foto: DornDie Maßnahme war in vier Bauabschnitte unterteilt, zwölf Klassenzimmer sowie weitere Räume wie die Bibliothek wurden generalsaniert. "Es war wichtig, den Beginn jedes Abschnitts auf die Ferien zu legen, weil wir Abbrucharbeiten am Altbau vornehmen mussten", so Seiferheld. Bauarbeiten, die während des Schulbetriebs zu machen waren, wurden in den letzten Bauabschnitt gepackt. Die Kosten belaufen sich auf etwas mehr als eine Million Euro und bleiben damit im Rahmen, so Cornelia Lauinger, Leiterin des Amts für Immobilienverwaltung. In dieser Summe sind die Kosten für die Digitalisierung allerdings noch nicht enthalten.
Der Abschluss des Gesamtprojekts "Gelberg-Schule" mit Umbau, Sanierung und Anbau wurde ebenfalls in der vorgegebenen Zeit geschafft. "Wir wurden sogar früher fertig", freute sich Peter Zschippig, der innerhalb des Amts für Immobilienwirtschaft für Hochbau-Thematiken verantwortlich ist.
Das Gebäude ins 21. Jahrhundert katapultiert
Dass der Altbau der Schule entkernt werden musste, sollte sich für Digitalisierung als glücklicher Umstand erweisen, erläuterte Architekt Seiferheld. Die Kabel konnten gleich nach den Rohbauarbeiten an den Decken eingezogen werden.
Das Dach der WHG-Sporthalle ist nun wesentlich absturzsicherer. Foto: DornEnergetisch hat die Sanierung das Gebäude, dessen Grundsteinlegung 1963/64 erfolgte, ins 21. Jahrhundert katapultiert. Die Regulierung der Raumtemperatur erfolgte bisher mithilfe von Jalousien und simplem Fensteröffnen. "Wir hatten manchmal bis zu 40 Grad Celsius in den Zimmern", so Schulleiterin Petra Waible.
Das sieht jetzt anders aus. "Wir kommen nicht mehr über 25 Grad", berichtete sie. Die Jalousien werden jetzt automatisch reguliert, je nach Wetterlage und mit der Lüftung abgestimmt. Neben den Jalousien wurden die zuletzt in den 1980er Jahren ausgetauschten Fenster sowie die Heizkörper modernisiert. Zudem gibt es in den Klassenzimmern nun Lüftungsgeräte, die 24 Stunden am Tag in Betrieb sind.
"Der Frischluftanteil beträgt für 24 Stunden am Tag 100 Prozent", so Seiferheld. Die Geräte sorgten für einen Austausch von 600 Kubikmetern Luft pro Stunde: Sie entsprächen sogar Corona-Bedingungen. Weiter wurden in den Klassenzimmern und den Nebenräumen neue Fußböden sowie schallschluckende Pinnwände eingebaut. Mit der Digitalisierung der Schule sind neue LED-Großbildschirme in die Klassen eingezogen. Hinter der Tafel angebracht, damit sie bei klassischem Frontalunterricht nicht so dominant sind, lassen sich jetzt Laptops und andere Endgeräte anschließen und aus der Ferne bedienen. Die energiesparenden Bildschirme machen Beamer überflüssig. Zudem wurde für die deutlich gewachsene Hardware sowie zugunsten von Daten- und Brandschutz ein Server-Raum eingerichtet. Durch den Einbau eines Aufzugs ist die Schule außerdem barrierefrei.
Für die Baumaßnahme hat sich die Verwaltung erfolgreich um eine Förderung aus dem Schulbausanierungsprogramm des Landes bemüht, erläuterten Lauinger und Zschippig zur Finanzierung. Knapp 280 Kinder besuchen die Schule. Das Kollegium umfasst 22 Lehrkräfte. Die Klassenstärke beträgt im Schnitt 24 Schüler.