Die Feuerwehr rettete eine Natter. Repro: bk
Weinheim. (keke) Falsch bestimmt, aber richtig gerettet: So lautet das Fazit einer Verwechslung zweier Schlangenarten in Weinheim. Wie berichtet hatten Feuerwehrkräfte am 4. Juli eine Schlange aus einem Garten in der Müllheimer Talstraße geholt. In ersten Einschätzungen gingen sie davon aus, dass es sich um eine seltene Würfelnatter handelte. Deswegen meldeten sich Experten bei Feuerwehr, da ein derartiger Fund eine Sensation gewesen wäre. Den Fachleuten war aber rasch klar, dass die Bestimmung des Tiers als Würfelnatter nicht zutraf.
Anhand der Zeichnung und Musterung konnten die Spezialisten des ABS (Amphibien/Reptilien-Biotop-Schutz Baden-Württemberg) feststellen, dass es sich um eine Schlingnatter drehte – eine Schlange, die an der Bergstraße ihr Zuhause hat. Wie bei der Würfelnatter handelt es sich auch bei der Schlingnatter um eine scheue und für den Menschen ungefährliche Art. Sie wird allerdings gern mit anderen Spezies wie der giftigen Kreuzotter verwechselt.
Die richtige Bestimmung von Tieren ist im Einsatz das A und O, da eine artgerechte Rettung sonst nicht möglich ist. Darüber hinaus dürfen Tiere, die aus einem Terrarium entwichen sind, nicht ausgesetzt werden, weil sie in der freien Natur Krankheiten übertragen können. Im vorliegenden Fall hatte die Feuerwehr jedoch (fast) alles richtig gemacht.
Info: Bei Fragen helfen die ABS-Regionalbetreuer Reiner Klemm (Mobil-Nummer: 0176/ 62 53 41 88) und Uwe Heidenreich (0176/ 53 39 43 38).
Update: Donnerstag, 16. Juli 2020, 19.31 Uhr
Weinheim. (hö) Anwohner aus der Müllheimer Talstraße meldeten am Samstagabend kurz nach 19 Uhr eine Schlange im Garten. Daher rückte die Stadtabteilung der Feuerwehr zur Tierrettung aus. Vor Ort stellte sich heraus, dass es sich um eine junge Würfelnatter handelte.
Die in Deutschland vom Aussterben bedrohte Schlangenart reagierte zunächst angriffslustig auf die Einsatzkräfte. Die konnten die für den Menschen ungefährliche Natter tiergerecht retten, danach wurde sie in der Natur wieder in die Freiheit entlassen.
Kommandant Ralf Mittelbach hatte das Tier zunächst für eine Kreuzotter gehalten, denn an der Bergstraße sind Würfelnattern nicht heimisch. Nur an der Mosel, der Lahn und der Nahe gibt es in Deutschland kleine Bestände.
Erst am Freitagabend hatte die Feuerwehr ein anderes Tier gerettet: Auf dem "Müller"-Parkplatz in der Institutstraße saß eine Katze auf dem Baum und wollte nicht mehr herunterkommen. Gerade war die Drehleiter einsatzbereit, da sprang das Tier beherzt doch vom Ast.