Weinheim kriegt ein Modellprojekt
Es profitieren insbesondere Jugendkulturveranstaltungen. Stadt hat sich gegen "riesige Konkurrenz" durchgesetzt.
Weinheim. (RNZ) Sie waren bereits Ende März ein heißes Thema: die Modellprojekte, mit denen im Land die Öffnung verschiedener gesellschaftlicher Bereiche getestet wird. Die Stadt Weinheim hatte sich bereits damals interessiert gezeigt – und auf ihre kleinteiligen Strukturen und Netzwerke in Kultur, Handel und Gastronomie verwiesen. Jetzt wird es konkret. Und siehe da: Die Zweiburgenstadt ist dabei. Die Regierung des Landes Baden-Württemberg und die Kommunalen Landesverbände hätten zum Wochenende entschieden, welche "Modellprojekte" es in den nächsten Wochen gibt, teilte Landtagsabgeordneter Uli Sckerl (Grüne) am Sonntag mit. Die Vorhaben umfassen Tourismus, Kultur, Kinder- und Jugendarbeit sowie den Sport. Weinheim gehöre zum Kreis der Kommunen, die mit einem Kulturprojekt zum Zuge kommen.
Planungssicherheit für die Veranstalter
Die Zweiburgenstadt ist "Austragungsort" von einem von sechs Modellprojekten in der Gruppe der "Selbstläufer"-Projekte, so Sckerl: Aufgrund der stark sinkenden Inzidenzwerte werde dabei davon ausgegangen, dass die Projekte dieser Kategorie zum Umsetzungszeitpunkt bereits nach den allgemein gültigen Corona-Bestimmungen möglich sind. Damit bräuchte es die besondere Erlaubnis eines Modellprojekts nicht mehr. Wenn das aber doch nicht der Fall sein sollte, weil die Infektionszahlen wieder steigen, findet das Projekt als Modellvorhaben statt; also selbst dann, wenn dies nach der Verordnung nicht möglich wäre. Damit erhalten Stadt und Veranstalter Planungssicherheit. Das Ganze wird wissenschaftlich eng begleitet, da daraus Erfahrungen für weitere Öffnungsschritte gezogen werden.
Weinheim habe sich gegen eine "riesige Konkurrenz" durchgesetzt, so Sckerl. "Es gab sehr viele Anträge, alle großen Einrichtungen des Landes haben sich bemüht." Allein im Bereich Kultur habe man mit 38 Mitbewerbern konkurriert. "Das Konzept, das zwischen Juni und September 2021 insbesondere Jugendkulturveranstaltungen in Weinheim ermöglichen soll, hat überzeugt", so Sckerl. Kriterien für die Auswahl waren die Übertragbarkeit der Projekte auf den jeweiligen Lebens- und Branchenbereich, die Qualität von Test- und Hygienekonzepten sowie die digitale Kontaktnachverfolgung und vor allem eine zeitnahe Durchführung. Das Sozialministerium und die Projektträger stimmen in den kommenden Tagen die Details ab.
Grundvoraussetzung bleibt, dass die Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis stabil unter 100 liegt, sonst greift die "Notbremse".