Volle Straußwirtschaften, zufriedene Vereine und gute Laune gab es hier von Freitag bis Sonntag. Foto: Kreutzer
Von Katharina Schröder
Hirschberg-Leutershausen. Lichterketten und rot-weiße Wimpel hingen über den Straßen, das Straßenfest verwandelte den Ortskern am Samstagabend in eine Partymeile. Je weiter die Temperatur abkühlte, desto heißer ging es zwischen den Straußwirtschaften zu. „Das Fest läuft super gut, es sind viele Leute da“, sagte Cheforganisator Walter Scholl.
Mit der Besucherzahl des dreitägigen Fests war er „sehr zufrieden“, auch wenn der Rekord von 2018 nicht ganz erreicht wurde. Einziger Wermutstropfen: Es gab zwei Körperverletzungsdelikte, wie die Polizei der RNZ sagte. Zunächst kam es am Samstag um 23.15 Uhr zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Männern, bei der einer leicht verletzt wurde. Eine Stunde später gerieten mehrere Personen in der Mittelgasse aneinander; ein Mann erlitt Verletzungen an der Hand.
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Das trübte die Stimmung auf dem sonst friedlichen Fest aber nicht: In den Straßen wurde es immer enger, und den ersten Vereinen ging der Alkohol aus. „Wir mussten noch mal los, neuen Jacky holen“, erzählte Holger Geest vom 1. Dartclub Hirschberg. Die Pfadfinder mussten sogar mehrmals nachkaufen. Ihr diesjähriges Highlight war das selbstgemachte Slush-Eis. „Es ist ohne Konservierungsstoffe, nur aus Früchten, Zitronensaft und Zucker“, erklärte Nicole Baena Poletto. „Tagsüber haben wir das Eis so verkauft, abends gibt’s auch Slush mit Schuss.“ Über 50 Liter Slush-Eis haben sie gemacht. Daneben gab es Cocktails mit und ohne Alkohol.
Auch der MGV 1884 musste noch einmal los, um Wein und Essen zu holen. „Es wird mehr getrunken als in den letzten Jahren“, waren sich Udo Kowal und Heiko Dekovitz vom MGV einig. Das Highlight bei ihnen war wie gewohnt Prager Schinken. In Sachen Traditionsessen konnte auch die Sängereinheit punkten. „Wir haben den Backfisch, deswegen kommen die Leute zu uns“, wusste Vorsitzender Michael Lang. Dass er damit richtig lag, bestätigte Alice Raschke. „Wir sind jedes Jahr hier und haben mit der Familie unser traditionelles Backfisch-Mittagessen bei der Sängereinheit, abends geht es dann übers ganze Fest“, erzählte sie. Lang war zufrieden mit der Veranstaltung und fand schon am frühen Abend: „Unser Ziel haben wir erreicht.“
Der Ortskern war voll, Jung und Alt feierten in den verschiedenen Straußwirtschaften und auf den Straßen. Aber was macht den Reiz des Straßenfests aus? „Man hat hier einen tollen Abend, es ist schön, was in den Gassen angeboten wird, und die Band ,Garden Party’ ist auch toll“, fand Besucher Wolfgang Eisner. Bärbel Metzler fasste die Vorzüge des Fests zusammen: „Gute Musik, gute Laune, gutes Essen und moderate Preise.“
Ingrid und Peter Brauer waren zum ersten Mal dabei: „Wir hatten erst Probleme, zu finden, wo wir überhaupt hinmüssen“, erzählte sie. „Dann sind wir einfach der Musik gefolgt, und es ist wirklich nett hier.“ Tom Stang (15) und Christian Schön-Schöffel (19) waren bei den Pfadfindern. „Hier ist es gemütlich mit den selbstgemachten Möbeln und dem Erdbeer-Slush“, fand Schön-Schöffel. „Und die Atmosphäre ist einfach nice“, ergänzte Stang. Kevin Legleiter war mit seinen Freunden beim Dartclub. „Uns gefällt hier die rockigere Musik“, erzählte er. Wer es etwas ruhiger mochte, wurde beim Partnerschaftsverein fündig. „Die Leute kommen gerne zu uns, weil es nicht so laut ist“, meinte Vorsitzende Danielle Fouache. Das Highlight war der Crémant, der eigens aus dem Elsass geholt wurde. „Wir haben eine Runde übers Fest gemacht und sind dann hier gelandet“, erzählte Silvia Wiegand. „Wir können guten Wein trinken, und mit den Crêpes gibt es sogar noch etwas Süßes dazu.“
Die größte Party feierten wohl die Handballer vom Team 1c der SGL. Unter dem Motto „Aufstieg“ tanzten die meist jüngeren Besucher des Fests zu lauten Bässen und einer Lasershow. Das Gelände war voll. Obwohl weniger Werbung mit Plakaten gemacht wurde, gab es fast so viele Besucher wie 2018. Scholl führt das auch auf den Erfolg der Social-Media-Strategie zurück. Der Ansturm gab ihm Recht.