In diesem Jahr fehlten die Hauptakteure: Eine Ausnahme für ihren Besuch bei Bürgermeister Stefan Schmutz machten Muriel und Raphael Schadwinkel. Foto: Beckmann
Ladenburg. (skb) Ein "überwältigendes Spendenergebnis" verkündete Christian Schadwinkel namens des Sternsinger-Organisationsteams unmittelbar nach Ende der in diesem Jahr bis zum 2. Februar verlängerten Aktion: Genau 16.935,35 Euro hatten Pfarrsekretärin Beate Ott und Gemeindereferentin Silvia Streun am Dienstagabend gezählt. Eine bemerkenswerte Summe gerade vor dem Hintergrund, dass die Sternsinger diesmal von persönlichen Besuchen komplett absehen und stattdessen virtuelle Wege beschreiten mussten.
So wurde das auf der Webseite der Seelsorgeeinheit abrufbare, in St. Gallus aufgenommene Segensvideo insbesondere in der Zeit um Heilige Drei Könige häufig angeklickt und auch die Telefonansage rege genutzt – mit Letzterer hatten die Organisatoren erfolgreich darauf gesetzt, gerade ältere Mitbürger zu erreichen.
Rund 3800 Segenspäckchen wurden von den 17 über das ganze Stadtgebiet verteilten Stationen abgeholt – ein Dankeschön fürs Auslegen richtet das Team daher auch an alle beteiligten Geschäftsinhaber. Angesichts von geschätzten 5800 Haushalten spricht Schadwinkel von einer "überaus positiven Resonanz", die dafür spreche, dass die außergewöhnliche Aktionsform gut angenommen wurde: "Es freut uns zu sehen, dass sich so viele den Segensaufkleber mit nach Hause genommen haben." Dank gilt ebenso allen Bürgern, die das Aktionsziel, Kindern zu helfen, durch ihre hohe Spendenbereitschaft unterstützt haben. Möglicherweise wird die endgültige Summe sogar noch höher ausfallen – nicht nur weil mancher vielleicht direkt auf das Konto des Kindermissionswerks überwiesen hat, sondern weil erfahrungsgemäß auch nach Aktionsende vereinzelt noch Spenden eingehen.
Bis Mitte Februar liegen in der katholischen Kirche außerdem noch Segenspäckchen für "Spätentschlossene" aus. Der finale Betrag wird im März-Pfarrbrief veröffentlicht, ebenso auf der Webseite www.kath-hela.de, wo sich Interessierte unter dem Punkt "Sternsinger" auch für den Newsletter registrieren lassen können, um immer auf dem neuesten Stand zu bleiben.
Auch wenn die Vorbereitung dieses Mal "viel Zeit und auch Kraft" gekostet habe, zumal die Organisatoren sich im Vorfeld mit verschiedenen Umsetzungsvarianten auseinandergesetzt hatten, ist das Team froh, sein Ziel, möglichst viel finanzielle Unterstützung für hilfebedürftige Kinder weltweit zu sammeln, erreicht zu haben. "Gerade durch die sehr angespannte Corona-Situation in vielen ärmeren Ländern werden die Spenden noch viel dringender benötigt als sonst", betont Christian Schadwinkel, der durchaus auch "tolle Erfahrungen und Begegnungen mit Menschen" während der Ausnahme-Aktion hervorhebt. Etwa wenn sich beim Nachfüllen an Auslegestationen Gespräche mit Passanten ergaben, diese ganz spontan den Geldbeutel zückten oder dann auch Päckchen für die Nachbarschaft mitnahmen.
Auch in der Alternativform habe sich gezeigt, so Schadwinkel, "dass Sternsingen in Ladenburg einfach eine hohe Bedeutung hat – und das auch bei Menschen, die vielleicht nicht so eng mit der Kirche verbunden sind". Umso mehr hofft das Orga-Team, dass die kommende Aktion wieder im gewohnten Rahmen stattfinden können wird. Denn trotz des erfolgreichen Verlaufs bleibe ein "unvollständiger Eindruck" zurück: weil schlicht die Hauptakteure – mit ganz wenigen Ausnahmen – gefehlt haben.
"Denn letztendlich ist es eine Hilfsaktion von Kindern für Kinder. Und da gehören die vielen durch die Straßen ziehenden Sternsinger-Gruppen, die normalerweise das Stadtbild Anfang Januar prägen, einfach mit dazu."