Nach zehn Jahren im Einsatz muss die beliebte Liegefläche am Schwimmerbecken erneuert werden. Etwa 5000 bis 6000 Euro kostet das den Förderverein. Foto: Sturm
Von Axel Sturm
Ladenburg. Die übliche Schwimmbadfreude ist beim Ladenburger Bademeister Senol Genc in diesem Jahr noch nicht aufgekommen. Normalerweise wäre im Freibad schon reger Betrieb, doch in Coronazeiten ticken die Uhren anders.
Als die RNZ mit dem Vorsitzenden des Freibadfördervereins (FFL), Walter Dehnel, über die Projekte der Förderer sprach, gesellte sich auch der Bademeister dazu. Er kam gerade von einer Rathausbesprechung und hatte Neuigkeiten: Das Freibad soll am 1. Juli öffnen.
Da nun der Termin feststeht, kann Genc endlich Wasser in die Becken füllen. Bisher war er mit Reinigungsarbeiten beschäftigt, und das Nichtschwimmerbecken erhielt einen neuen Bodenanstrich. Ab Montag heißt es nun Wasser Marsch. Rund fünf Tage wird das Wasser laufen, bis die Becken voll sind. Diese Information ist aber so ziemlich die einzige, die bisher zum Thema Freibad bekannt wurde – und so bleiben erst einmal viele Fragen offen. Auch Genc ist nicht sicher, wie der Kartenverkauf organisiert werden soll. Angedacht ist, täglich um die 1000, vielleicht 1500 Gäste, ins Freibad zu lassen. "Es bedarf noch einiger Organisationsarbeit, wo der Eingang und wo der Ausgang ist", berichtete Genc.
Auch über die Nutzung der Familien-Rutsche, die der FFL gesponsert hatte und die eine Attraktion im Freibad ist, sei noch keine Entscheidung gefallen. Im Raum steht, dass wegen der Abstandsregelungen die Rutsche gesperrt werden soll. Genc hat diesbezüglich eine andere Meinung. "Die Abstandsregelungen können eingehalten werden – allerdings muss das kontrolliert werden", sagte der Bademeister. Er bekommt am 1. Juli personelle Verstärkung. Eine Fachkraft für Bäderwesen wurde eingestellt.
Auch der FFL-Vorsitzende hatte einige erfreuliche Nachrichten. "Manche Mitglieder haben schon gefragt, was der FFL in diesem Jahr Gutes tun wird", sagte Dehnel. Genc und er freuen sich auf die Eröffnung. Die Grünschnittaktion des FFL musste wegen der Coronakrise ausfallen. "Wenn wir mit dem Rückschnitt mal ein Jahr aussetzen, ist das auch nicht schlimm", so Dehnel. Die Rasenflächen wurden von der Firma ERDA vom Geäst befreit.
Nach zehn Jahren ist die Unterkonstruktion der Holzliegen am Schwimmerbecken morsch. Dehnel und die Firma Heid haben die Bretter abgeschraubt. Der Bauhof wird die Unterkonstruktion erneuern, und der FFL stellt die Liegefläche wieder her. 5000 bis 6000 Euro wird der Verein in die Erneuerung der Umrandung investieren.
Ein Herbststurm hat das Sonnensegel über dem Kinderspielplatz zerstört, die Träger aber nicht beschädigt. So muss nur das Segeltuch erneuert werden. Dafür werden rund 600 Euro fällig. Für den Spielplatz hat der FFL eine Doppelschaukel bestellt, die in den nächsten Wochen aufgestellt werden soll. Rund 4500 Euro kostet die Schaukel. 1000 Euro spendete dafür die Volksbank Kurpfalz.
"Wenn wir all diese Projekte umgesetzt haben, ist die FFL-Kasse wieder ziemlich leer", meinte Dehnel. Aber der FFL sei ja kein "Sparverein". Die Kasse, die Brigitte Kleinböck führt, sei "absolut im grünen Bereich". Gerne hätte Dehnel die Projekte in der Mitgliederversammlung präsentiert, aber auch sie fiel Corona zum Opfer. Wichtig war dem Vorsitzenden, zu betonen, dass die Zusammenarbeit mit Bauhof, Stadt, Bademeister-Team und der DLRG gut funktioniert. Letztere schenkte dem FFL kürzlich sogar einen Pkw-Anhänger.
"Ich hoffe, dass es trotz Corona eine erfolgreiche Badesaison wird", meinte Dehnel. Schließlich könnten viele Familien in diesem Jahr nicht in Urlaub fahren. "Ich hoffe, dass es keinen Ärger wegen der Gästebeschränkungen gibt."