Bastian Schneider ist Vorsitzender des CDU-Ortsverbands Ladenburg. Foto: Sturm
Ladenburg. (stu) Bastian Schneider ist Vorsitzender des CDU-Ortsverbands Ladenburg und stellvertretender Vorsitzender der Jungen Union Deutschland. Im Hauptberuf arbeitet der 30-Jährige als Richter am Verwaltungsgericht in Karlsruhe. Parteikollegen sagen ihm eine große politische Laufbahn voraus. Die RNZ sprach mit ihm über seine politischen und beruflichen Ziele.
"Bastian Schneider wird der CDU noch viel Freude bereiten", sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Karl A. Lamers jüngst und lobte Schneider wegen dessen Führungs- und Kommunikationsstärke als "außergewöhnliches Talent". Über diese Einschätzung freute sich Schneider, aber er versichert auch, dass seine Prioritäten derzeit im beruflichen Bereich liegen. Seine Arbeit am Verwaltungsgericht erfülle ihn. Öffentliches Recht sei ein spannendes Betätigungsfeld.
Sein Jura-Studium hatte er in Heidelberg absolviert. Als Referendar lernte er unter anderem die Arbeitsweise beim Staatsschutz und im Landeskriminalamt kennen und begleitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter den NSU-Untersuchungsausschuss während seiner zweijährigen Berliner Zeit im Büro der CDU-Bundestagsabgeordneten Nina Warken. Im Jahr 2019 wurde er von der juristischen Fakultät der Universität Heidelberg promoviert.
Bevor Schneider an eine politische Karriere denkt, will er berufliche Erfahrungen sammeln. "Ich möchte beruflich geerdet sein. Jeder, der politisch höhere Aufgaben anstrebt, sollte zuvor im Beruf etwas geleistet haben", findet er. Für ihn ist die Politik daher "das schönste Hobby, das ich mir vorstellen kann". Und das soll auf absehbare Zeit so bleiben. Schon jetzt ist er als stellvertretender Bundesvorsitzender der CDU-Nachwuchsorganisation ein gefragter Mann: "Ich bin viel unterwegs in Deutschland – auch wenn derzeit wegen Corona viele Konferenzen digital stattfinden." In Ladenburg fühle er sich wohl, auch wen er derzeit im Haus seines Großvaters in Edingen-Neckarhausen wohnt. Irgendwann will er wieder in die Römerstadt zurück. Hier hat er Freunde, die er noch aus der gemeinsamen Schulzeit am Carl-Benz-Gymnasium kennt.
Sein Abitur absolvierte er zwar in einem Internat im Schwarzwald, aber in der Ladenburger Heimat engagierte er sich: So reaktivierte er in der Römerstadt die Junge Union, in die er selbst mit 18 Jahren eingetreten war. Vor zwei Jahren wählten ihn die Ladenburger Christdemokraten zum Ortsverbandsvorsitzenden und leiteten damit den Generationenwechsel ein. Bei der kommenden Landtagswahl unterstützt Schneider die CDU-Abgeordnete Julia Philippi als Zweitkandidat, und auch bei der Nachfolgediskussion um das Bundestagsmandat im hiesigen Wahlkreis, das Karl A. Lamers im September abgeben wird, fiel sein Name. "Ich hatte bisher das Glück, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein", gibt sich Schneider bodenständig. Großspurige Auftritte seien nicht seine Sache, so das Kommunikationstalent. Schon als Schüler habe er gern vor der Klasse referiert, und als Richter hat er täglich Gelegenheit, sich mit der Sprache und ihrer Wirkung zu befassen.
Schneider ist sich mit der Landtagsabgeordneten Julia Philippi einig, dass die CDU gute Chancen hat, die Landtagswahl zu gewinnen. Aber er bedauert es, dass keine Wahlveranstaltungen in Präsenzform stattfinden können. Die persönliche Ansprache an die Mitglieder fehlt dem Ortsverbandsvorsitzenden. "Wenn das so weiterläuft, geht uns der Laden kaputt", wählt Schneider klare Worte. Gerade die älteren CDU-Mitglieder erreiche man auf der digitalen Schiene nicht. Schneider vermisst auch die warmherzigen Gespräche mit den Mitgliedern der Senioren-Union, und auch die Vorstandsmitglieder würde er gerne mal wieder persönlich treffen. Daher sehnt er die Tage nach Corona herbei.