Das Ladenburger Rathaus im Domhof. Symbolfoto: Reinhard Lask
Von Silke Beckmann
Ladenburg. Regen Austausch zog die Präsentation der Neukonzeption des Spielplatzes "Deichwiese" in der Sitzung des Technischen Ausschusses (TA) am Mittwoch nach sich. Das auch als "Röhrenspielplatz" bekannte Freizeitgelände unweit der Lobdengau-Halle ist bereits seit Monaten gesperrt, "da tragende Teile und Verbindungen nicht mehr sicher sind", wie Emilia Szarzynska, in der Abteilung Tiefbau für Grünpflege und Kinderspielplätze zuständig, ausführte. Das neue Konzept sieht vor, dass neben der Vogelnestschaukel die Rutsche erhalten bleibt, andere Spielmöglichkeiten sollen komplett ersetzt werden.
Die Berliner Firma "Spielraumlabor" hat ihr Projekt "Begehbare Wasserstrudel" zum Bruttopreis von 75.000 Euro angeboten und den Auftrag bekommen. "Erschrecken Sie nicht", sagte Bürgermeister Schmutz. "Spielplätze sind wichtig für Kinder, insbesondere dann, wenn sie von hoher Qualität sind – und die hat ihren Preis." Das Besondere am Konzept: Tragende Teile der neuen Konstruktion bestehen zugunsten der Langlebigkeit aus mit Holz ummanteltem Stahl. Der über Seile und Planken erreichbare Turm ist durchlässig gestaltet, und in der Kletteranlage finden sich Elemente mit klangvollen Bezeichnungen wie "Großer Netzstrudel", "Kleiner Kokos-Tau-Strudel" oder "Bekletterbarer Flussmäander mit Brücken".
"Wir müssen uns an die Geländevorgaben halten", erklärte Szarzynska; es müssen Fallschutze eingebaut und die Terrassen erneuert werden. Um Missverständnissen vorzubeugen, verdeutlichte Szarzynska: "Es ist aber kein Wasser dort." Vielmehr hätten die Anbieter die Themen Wasser und Deich in die Formgebung aufgenommen. Bernd Garbaczok (SPD) bedauerte das etwas enttäuscht. Er habe den Spielplatz immer als "etwas langweilig" empfunden. Eine Wasser-Option führe jedoch auch zu höheren Kosten, gab Angelika Gelle (SPD) zu bedenken. Stadtbaumeister André Rehmsmeier führte auch diesbezügliche Schwierigkeiten am Hang an und verwies auf andere Spielplätze mit Wasser, wie dem an der Bleiche oder am Kandelbach samt Matschstelle.
In der Sitzung wurden Bedenken laut in puncto Temperaturentwicklung auf dem Gelände mit wenig Schatten. Szarzynska konnte diese aber zerstreuen mit Verweis darauf, dass die Spielgeräte sich dank der Holzverkleidung nicht über Gebühr aufheizen. Auch bestünden Überlegungen, weitere Bäume zu pflanzen. Heiko Freund (FWV) regte außerdem die Installation eines Sonnensegels oder einer Pergola an. Mit "länger als zehn Jahre" beantwortete Szarzynska Sophian Habels (CDU) Frage nach der geschätzten Lebensdauer der neuen Gerätschaften. Die aktuelle Anlage wurde im Jahr 2004 errichtet.
Angelika Gelle bat darum, bei der Einrichtung von Spielplätzen jeweils an möglichst viele Altersgruppen zu denken. Bei der Deichwiese, resümierte Bürgermeister Schmutz, handle es sich um einen Platz für größere Kinder, bei dem Klettern, Mobilität und Abenteuer im Vordergrund stehen. Aber die vielfachen Beiträge bestätigten, "dass wir uns mit Spielplatzkonzeptionen in Gänze beschäftigen müssen".