Vergangene Woche durften die Erstklässler erstmals ihre neuen Warnwesten anziehen - wie hier vor der Martin-Stöhr-Schule in Leutershausen. Foto: Dorn
Hirschberg. (aste) Der neue, vielleicht noch nicht so ganz vertraute Schulweg ist für viele Abc-Schützen eine Herausforderung. Plötzlich heißt es, sich schon früh am Morgen auf den Weg zu machen - egal, ob es neblig ist, regnet oder schneit. Egal, wie ausgeschlafen, konzentriert oder noch müde man gerade ist. Am Anfang ist vielleicht noch die Mama dabei, aber mehr und mehr sollen die Kinder ihren Schulweg alleine bewältigen.
Für viele, die vielleicht etwas abgelegener wohnen, heißt das dann, zumindest ein gutes Stück des Weges ohne Begleitung zu gehen. Da sind viel befahrene Straßen, verwirrende Kreuzungen, enge Bürgersteige, Ampeln und so viele Schilder. Selbst am Zebrastreifen ist nicht unbedingt sicher, dass die Autos wirklich anhalten. Gerade, wenn die Kinder morgens zur Schule gehen, machen sich auch viele Erwachsene auf den Weg zur Arbeit, haben es eilig, sind in Gedanken versunken und achten vielleicht nicht so genau auf die kleinen Verkehrsteilnehmer, die hinter den parkenden Autos oft viel zu spät gesehen werden.
Wenn dann noch Dunkelheit und schlechte Sicht dazukommen, kann der Schulweg schnell gefährlich werden. Jeder Autofahrer weiß, wie schwer es ist, in der Dunkelheit eine dunkel gekleidete Person oder einen Radfahrer ohne Licht zu erkennen. Darum hat es sich der CDU-Gemeindeverband seit vielen Jahren zur Aufgabe gemacht, besonders den Schulanfängern zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr zu verhelfen.
Leuchtende Warnwesten, die ganz einfach über die Kleidung gezogen werden können, sollen die Kinder auf dem Weg zur Schule schützen. Durch die neongrelle Farbe und den reflektierenden Silberstreifen blitzen sie im Scheinwerferlicht schon von Weitem auf. So werden Autofahrer frühzeitig aufmerksam und können rechtzeitig reagieren.
Die CDU-Vertreter wollten es sich nicht nehmen lassen, den Kindern die Warnwesten persönlich zu übergeben. Und so traf man sich mit den Erstklässlern kürzlich in der Martin-Stöhr-Schule und tags zuvor schon in der Grundschule Großsachsen. Insgesamt 110 Warnwesten hatten Walter Dallinger und Jörg Boulanger im Gepäck. Dazu gab es noch einen Herbst-Apfel vom Obsthof Mayer.
Auch Polizeioberkommissar Thomas Jäck von der Jugendverkehrsschule, der mit seinem Kollegen zufällig für die Fahrrad-Ausbildung der Viertklässler vor Ort war, konnte die Aktion nur begrüßen. "So ein Unfall mit einem Auto tut meistens richtig weh", erklärte er den Kindern. Darum sei es wichtig, die neuen Warnwesten nicht in den Schrank oder in den Schulranzen zu stopfen, sondern jeden Tag anzuziehen. "Mittags, wenn’s hell ist, kann man die übrigens auch anziehen", sagte Jäck und zeigte auf seine Uniform, auf der das Wort "Polizei" auch in "Reflektorschrift" geschrieben steht.
Die erste Anprobe fürs Gruppenfoto verlief auf jeden Fall schon mal vielversprechend. Nun darf man gespannt sein, wer künftig mit Warnweste in die Schule kommt.