Verwaistes Sportzentrum: Vereine, die hier trainieren wollen, müssen dies vorher bei der Gemeinde buchen. Foto: Hildebrand
Hirschberg. (ans) Nicht nur das Sportzentrum kann unter bestimmten Voraussetzungen nach der neuesten Corona-Verordnung wieder genutzt werden. Auch die beiden Sporthallen öffnen, zumindest für die Sportler der Dritten Handball-Bundesliga. Darüber informiert die Gemeinde in einer Pressemitteilung.
Eine Öffnung des Sportzentrums mit freiem Zugang für jedermann scheidet, wie bereits berichtet, aktuell aus, da die Verordnung Dokumentationspflichten der Teilnehmer sowie Verantwortliche für die konkreten Übungsstunden fordert. Die Vereine, die die gemeindeeigenen Sportstätten nutzen möchten, müssen die Belegung vorher bei der Verwaltung anmelden. Bei der Buchung des Sportzentrums und der Hallen ist immer eine verantwortliche Person zu benennen, die bei jeder Trainings- und Übungsmaßnahme für die Einhaltung der in der "Corona-Verordnung Sportstätten" genannten Regeln verantwortlich ist. Hierzu gehören insbesondere Dokumentationspflichten sowie die Sicherstellung weiterer Hygienemaßnahmen. Vereinseigene Sportstätten wie Tennis-, Boule-, Schützen- und Reitanlagen dürfen unter Einhaltung der Vorgaben genutzt werden.
Update: Dienstag, 12. Mai 2020, 19.15 Uhr
Nutzung des Sportzentrums nur auf Anfrage
Von Werner Hildebrand
Hirschberg. Tennisspieler, Golfer, Reiter, Bouler und Schützen können starten, wenn sie die Corona-Verordnungen einhalten. Für das Sportzentrum bedeutet dies allerdings: Ein freier Zugang für jedermann scheidet aus, da die Verordnung die Dokumentationspflichten und Verantwortliche fordert. Die Vereine, die unter Einhaltung der Vorgaben des Landes die gemeindeeigenen Sportstätten nutzen möchten, können dies aber bei Verwaltungsmitarbeiter Martin Bahr buchen und erhalten einen Schlüssel für das Tor des Sportgeländes. Das teilte die Gemeinde auf RNZ-Anfrage mit. Umkleiden und Duschen müssen geschlossen bleiben. Die Toiletten stehen zur Verfügung. Für vereinseigene Sportstätten, die ja seit Montag auch wieder genutzt werden dürfen, gilt ähnliches.
Beim Reit-, Fahr- und Pferdezuchtverein Großsachsen ist man erfreut, wieder starten zu können. Im Moment findet kein Schulbetrieb mit den Pferden statt, und es dürfen nur die Pferdebesitzer sowie das Personal auf die Anlage. Es gelten wie überall die Abstandsregeln und Hygienevorschriften. Ebenso wird eine Anwesenheitsliste geführt, um im Falle eines Falles reagieren zu können: "Der Reiterverein ist also sehr gut vorbereitet", so Schriftführerin Carina Pöltl.
Die Boulespieler sitzen ebenfalls in den Startlöchern. Momentan besteht die Hoffnung, dass sie in kleinem Umfang und unter bestimmten Auflagen wieder den Trainingsbetrieb aufnehmen können. Laut TVG-Abteilungsleiter Peter Hofmann ist die Bouleanlage noch gesperrt, was auch der Aushang durch den Bürgermeister zeige. Das gilt ebenfalls für die Anlage im Sportzentrum Leutershausen. Als LSP-Vorsitzender Richard May in der vergangenen Woche bei der Verwaltung anfragte, wie es sich mit dem Boulesport verhalte, bekam er folgende Auskunft: "Für die Bouler, das Gymnastik- sowie das Walkingtraining besteht weiterhin ein striktes Verbot." Doch jetzt haben nach der neuen Verordnung auch die Bouler grünes Licht. May will sich aber erst bei der Verwaltung informieren.
"Wir von der TVG-Tennisabteilungsleitung freuen uns natürlich, dass wir wieder auf die Plätze dürfen. Wir haben in den letzten Wochen im Hintergrund schon darauf hingearbeitet und Vorkehrungen getroffen, um dann schnellstmöglich unsere Anlage für unsere Mitglieder öffnen zu können", sagte Abteilungs-Vize Moritz Stadler. Sie würden aber nichts überstürzen, sondern erst dafür sorgen, dass alle Vorgaben korrekt umgesetzt werden, bevor es endlich losgeht.
Auch der Tennisclub Leutershausen ist optimal auf die Eröffnung vorbereitet, hat in einer schnell einberufenen Vorstandssitzung die Weichen für die Eröffnung gestellt. Bis ins letzte Detail haben die Mitglieder dieser Gruppe um den Vorsitzenden Andreas Stadler versucht, alle Verordnungen zu erfüllen – bis zum separaten Ausgang. "Alles ist gut beschildert; so dürften wir alle geforderten Vorgaben erfüllen", ist Stadler stolz auf die Gruppe. Auch Listen wurden angefertigt, um alle Spieler zu erfassen. "Wenn alles gut läuft, dann können die Hirschberger Ortsmeisterschaften vom 30. Juli bis zum 2. August zu einem schönen Höhepunkt nach dem verkorksten Auftakt werden", hofft Stadler. "Alle freuen sich, überhaupt wieder zum Schläger greifen zu dürfen. Eine normale Sommersaison wird es aber wohl nicht mehr geben, da der gesellschaftliche Rahmen, der insbesondere im Sommer den Tennissport auch ausmacht, nicht möglich sein wird", sagt Pressewartin Saskia Brandt.
Beim Fußballverein Leutershausen ruht weiterhin der Trainingsbetrieb bei der Jugendabteilung, denn "die Vorschriften sind mit den Kids nichts umsetzbar", sagt Vorsitzender Marcel Fischer. Außerdem will er abwarten, wie die Entscheidung des Badischen Fußball-Verbands ausfällt, was die Fortsetzung des Jugendspielbetriebs betrifft. "Das ist für uns bindend", so Fischer.