Der evangelische Kindergarten könnte erst spät in 2022 fertig werden
Beim Neubau bleiben die Verantwortlichen in Sachen Fertigstellung vorsichtig.
Von Stefan Zeeh
Hirschberg-Leutershausen. Nachdem im April die Dachbalken, die Verschalung und die Dachlatten am Neubau des evangelischen Kindergartens in Leutershausen angebracht worden waren, schien nicht mehr viel an dem Rohbau zu passieren. Hinter den mit Folie verhangenen Fensteröffnungen ruhte allem Anschein nach die Arbeit, und das Dach wartete offenbar nur darauf, mit Ziegeln eingedeckt zu werden. Diese lagerten zusammen mit anderen Baustoffen, etwa dem Material für die Außendämmung des Gebäudes, auf den Flächen rund um den Neubau. Der äußere Anschein trog allerdings.
"Innenarbeiten standen auf dem Plan", berichtete der stellvertretende Bauamtsleiter der Gemeinde, Karl Martiné, gegenüber der RNZ. Folie wurde auf der Innenseite der Dachverschalung und der Sparren angebracht, um später das Dämmmaterial einblasen zu können und somit die Zwischensparrendämmung herzustellen. "Erst dann kommen die Ziegel auf das Dach", erläuterte Martiné den Fortgang der Arbeiten an dem Neubau in der Fenchelstraße. Auch mit den Elektro- und Heizungsarbeiten ging es in den letzten Wochen voran, und hinter den Folien vor den Fensteröffnungen wurden in den vergangenen Tagen die Fensterrahmen eingesetzt. Bald schon sollen die Fenster selbst eingebaut werden, so der stellvertretende Bauamtsleiter. Der vor dem zukünftigen Haupteingang aufgestellte Silo beinhalte zudem das Material für den Innenputz, sodass der Innenbereich allmählich Form annehmen kann.
Die zunächst für Ende dieses Jahres geplante Fertigstellung des Gebäudes wird sich allerdings verzögern, wie Bürgermeister Ralf Gänshirt Ende Juni bei einem Vor-Ort-Termin erklärte. Auf einen genauen Zeitpunkt wollte er sich damals nicht festlegen, rechnete aber damit, dass der Kindergarten im Februar oder März kommenden Jahres bezugsfertig sein könnte. Dabei wies er auf die Probleme bezüglich der Knappheit von Baumaterialien hin.
In diesem Zuge habe eine kleine zeitliche Verzögerung bei einem der Gewerke möglicherweise größere Auswirkungen, wenn andere Arbeiten darauf aufbauen, wie Martiné erklärte. Dadurch könne sich die Fertigstellung weiter ins Jahr 2022 hinein verschieben. Auswirkungen hat dieser Termin auch auf die Sanierung des benachbarten katholischen Kindergartens. Zwar hat man hier mit dem ersten Bauabschnitt bereits begonnen, doch betrifft dieser nur die Sanierung der sanitären Anlagen im Foyer und eine Umgestaltung des Eingangsbereichs, um hier einen zusätzlichen Raum zu schaffen. Der für 2022 vorgesehene zweite Bauabschnitt, bei dem weitere Räume des katholischen Kindergartens saniert werden, kann erst beginnen, wenn die Kindergartengruppen des evangelischen Kindergartens in ihr neues Domizil gezogen sind. Derzeit ist der evangelische Kindergarten noch übergangsweise im Pavillon bei der Martin-Stöhr-Schule untergebracht. Und genau in diesen Pavillon sollen die Gruppen des katholischen Kindergartens einziehen, während ihre Räume saniert werden.
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Während es auf der Zeitschiene eng zugeht, werde der Kostenrahmen von rund acht Millionen Euro eingehalten, hatte Gänshirt zuletzt betont. Genauere Zahlen werden wohl bekannt, wenn die Projekt-Steuerer Astrid Fath und ihr Architektenkollege Thomas Thiele das nächste Mal dem Gemeinderat über den Fortgang der Arbeiten berichten.