Die fünf Unternehmer Ullrich Gellert, Michael Müller, Ilona Banschbach, Klaus Schulz und Cornelius Krey (von links) sitzen derzeit mit ihren Firmen zwar in Heddesheim, haben aber alle eine Verbindung zu Hirschberg. Foto: Kreutzer
Von Stefan Zeeh
Hirschberg/Heddesheim. In den letzten Wochen haben mehrfach Unternehmer aus dem Hirschberger Gewerbegebiet Interesse an einem Grundstück auf einer möglichen Erweiterungsfläche bekundet. Darüber hinaus gibt es aber auch Unternehmer aus dem Heddesheimer Gewerbegebiet Nord, die gern nach Hirschberg umziehen würden, was sich am Montag bei einem Pressegespräch in den Räumen der Firma "S+P Lion" zeigte. Die fünf zu dem Gespräch erschienenen Unternehmer eint dabei ihre Verbindung zu Hirschberg, sei es, dass sie für einige Zeit dort lebten oder heute noch dort wohnen.
So etwa die Geschäftsführerin der Alfred Hausenstein GmbH, Ilona Banschbach. "Unsere Firma für Verpackungsmaterialien existiert seit 1887", berichtete sie. Bis zum Jahr 1992 war das Unternehmen in Mannheim ansässig, musste diesen Standort jedoch aufgeben und zog nach Viernheim um. "Bereits damals versuchten wir, Gewerbeflächen in Hirschberg zu bekommen", erinnerte sich Banschbach. Hirschbergs damaliger Bürgermeister Werner Oeldorf habe sich jedoch nicht begeistert von diesem Ansinnen gezeigt.
1997 stellten Hans und Ilona Banschbach einen Bauantrag im neuen Gewerbegebiet Heddesheim Nord und zogen noch im gleichen Jahr mit ihrem Unternehmen dorthin um. Derzeit verfügt die Firma hier über eine 1200 Quadratmeter große Halle. Doch diese reicht längst nicht mehr aus, sodass man zwei weitere Hallen in der Region angemietet hat. Diese drei Standorte in einer großen Halle zu vereinen, wäre ein "großes Plus" für das Unternehmen, so Banschbach. "Wir haben bereits Interesse an einem 5000 Quadratmeter großen Grundstück im Erweiterungsgebiet angemeldet", konkretisierte sie ihr Interesse an einem Umzug nach Hirschberg. Da sie dort bereits wohnt, würde sie nur zu gern auch Gewerbesteuer an die Kommune zahlen.
Interesse an einer Fläche von sogar einem Hektar äußerte der Geschäftsführer von "Cobinet", Cornelius Krey. Vor gut 25 Jahren wurde das Unternehmen für Kabel- und Netzwerktechnik gegründet. Krey, der damals in Hirschberg lebte, fand an seinem Wohnort allerdings keine geeignete Fläche. So zog es ihn nach Heddesheim.
Anfangs verfügte das Unternehmen dort gerade einmal über 70 Quadratmeter angemietete Gewerbefläche, später dann über 150 Quadratmeter. Im Jahr 2002 baute man selbst eine große Halle. "Nun wollen wir wieder erweitern und dabei noch etwas Reserve haben", erläuterte Krey seine Zukunftspläne. Dafür suche man in der Region nach geeigneten Flächen, wobei sich Hirschberg als Standort eigne. Hier wolle man nicht nur die Lagerkapazitäten erweitern, sondern auch die Entwicklungs- und Marketingabteilung unterbringen.
Erweitern will ebenso die Firma "Schulz Kälte- und Klimatechnik GmbH", wie Seniorchef und Firmengründer Klaus Schulz berichtete. In zwei Gebäuden mit insgesamt 3000 Quadratmeter Fläche produziert man momentan. Doch diese reichen nicht mehr aus, sodass man auf der Suche nach weiteren Gewerbeflächen ist. Dringend benötigt Ulrich Gellert, Vorstandsvorsitzender der IT-Firma "S+P Lion AG", weitere Gewerbeflächen nicht, auch wenn er einen Umzug in Zukunft nicht ausschließt. "Mal sehen, was die nächsten Jahre bringen", will er sich nicht festlegen.
Auch er habe anfangs Gespräche über Gewerbeflächen in Hirschberg mit Werner Oeldorf geführt, jedoch ohne Erfolg. Mit Heddesheims Bürgermeister Michael Kessler sei man dann diesbezüglich ins Gespräch gekommen und konnte tatsächlich im Jahr 2000 ein größeres Bürogebäude errichten.
"Ich bin von Hirschberg nach Heddesheim gegangen", berichtete ebenso Michael Müller. Hier hat er für seine Sanitärfirma eine Fläche von rund 3000 Quadratmetern gefunden. Erweiterungsbedarf hat er zwar nicht, da er sein Unternehmen in einigen Jahren und aus Altersgründen aufgeben will, jedoch ist er sich mit Gellert darüber einig, dass innerörtliche Flächen nicht für die Ansiedlung von Unternehmen geeignet sind. Deshalb müssten in den Außenbereichen Flächen bereitgestellt werden.
"Das muss nicht zum Nachteil der Natur sein", befürwortete Gellert ein "ökologisches Gewerbegebiet", wie es etwa die Firma Rifcon aus Hirschberg vorgeschlagen hatte.