Von einem sogenannten „POT“, einem (Point of Traffic)-Verteiler, fließen die Daten direkt bis ins Haus, ohne von anderen Teilnehmern, äußeren Einflüssen oder von langsamen Kupferkabeln ausgebremst zu werden. Foto: Deutsche Glasfaser/Repro: Hofmann
Von Joachim Hofmann
Edingen-Neckarhausen. Scheitert der Glasfaserausbau an Corona? Vor knapp vier Wochen hatte die Unternehmensgruppe Deutsche Glasfaser in die Eduard-Schläfer-Halle Neckarhausen zu einem Informationsabend zum Glasfaserausbau im Ortsteil Neckarhausen geladen. In der gut besuchten Veranstaltung hatte Projektmanager Jürgen Weck über die Vorteile des privatwirtschaftlichen Ausbaus eines FTTH-Glasfasernetzes ("Fiber To The Home" – Glasfaser bis ins Haus) gesprochen, ein superschnelles Internet, bei dem weder der Gemeinde noch den Endkunden Kosten entstünden.
Allerdings gebe es eine Voraussetzung: Bis zum Stichtag 16. Januar 2021 müssten sich mindestens 40 Prozent der Haushalte in Neckarhausen für einen Vertrag mit der Unternehmensgruppe Deutsche Glasfaser entscheiden. Und zwar jeweils in Neckarhausen-Süd und Neckarhausen Nord (bis/ab Bahnbrücke). Sollte diese Quote nicht erreicht werden, könne kein Ausbau erfolgen, hatte Weck erklärt. Und bislang scheint es, als werde das schnelle Internet durch mangelnde Beteiligung ausgebremst.
Bis Ende vergangener Woche habe man 140 Beauftragungen für einen Glasfaseranschluss in Neckarhausen verbuchen können, so Weck auf eine Nachfrage der RNZ. Dies entspreche einer Quote von 6,14 Prozent. "Das entspricht nicht ganz unseren Erwartungen", so der Projektmanager. "Die Bürger von Neckarhausen sind coronabedingt sehr zurückhaltend bei der Vereinbarung von Beratungsterminen", mutmaßte Weck. Er wies darauf hin, dass die Gespräche im Servicepunkt im Schloss Neckarhausen weiterhin nach telefonischer Vereinbarung und unter Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen durchgeführt werden. Sollte der Netzausbau bei ausreichender Beteiligung vonstattengehen, stünden den Endkunden vier verschiedene Pakete mit verschiedenen Inklusiv-Leistungen zur Verfügung. Nach einer Zweijahresfrist bestehe eine freie Anbieterwahl.
Um die Werbeaktion für den Glasfaseranschluss breiter aufzustellen, hatte man die Vereine mit ins Boot holen wollen und ihnen einen Bonus von 15 Euro pro abgeschlossenem Vertrag versprochen. "Zur geplanten Vereinsaktion haben wir in der letzten Woche 41 in Edingen-Neckarhausen ansässige Vereine angeschrieben", berichtete Weck. Bisher habe sich nur ein Verein gemeldet und Unterstützung zugesagt.
Info: Beratungsstelle Deutsche Glasfaser, Schloss Neckarhausen, Raum 0.03, Montag bis Samstag 10 bis 18 Uhr, Anmeldung: Tel.: 0 28 61 / 8 13 34 10.