Die Spitze des Jugendgemeinderats im November 2017. Foto: sti
Edingen-Neckarhausen. (nip) Die für Ende dieses Jahres geplante Neuwahl des Jugendgemeinderats (JGR) war bestimmendes Thema der jüngsten öffentlichen Sitzung der Jugendvertretung. Sozialarbeiter Werner Kaiser forderte die acht anwesenden Jugendgemeinderäte auf, an Flyer und Plakate zu denken, um auf die Wahl aufmerksam zu machen.
Generell sei es wünschenswert, wenn die Jugendlichen und jungen Erwachsenen mehr Öffentlichkeitsarbeit betreiben würden. Tatsächlich liegt der letzte Eintrag auf der JGR-Facebook-Seite schon ein Weilchen zurück und stammt vom Oktober 2017.
Vor drei Jahren waren erstmals zwölf Jugendliche als Jugendgemeinderäte gewählt worden, um als Sprachrohr Gleichaltriger und deren Interessenvertretung zu agieren. Von den "Urgesteinen" wollen die JGR-Sprecher Timo Rieth Sanzol, Katharina Grabinger und Marlon Alcaniz-Schnur nicht mehr antreten. Finja Kettner sagte, sie stelle sich zur Wiederwahl. Die vom Gemeinderat nun beschlossene Satzungsänderung sieht vor, dass fortan Jugendliche im Alter von zwölf bis 21 Jahren wählbar und wahlberechtigt sind - bislang lag die Altersgrenze bei 18 Jahren.
Im Rahmen der Wahlkampagne findet am 15. September ein Benefizkonzert statt, das erstmals ins Sport- und Freizeitzentrum gelegt wird und dessen Bühne von lokalen Bands bespielt werden soll. Der JGR wird sich um die Bewirtung kümmern. Zwei Jugendforen sind für den 20. September in Edingen im Rathaus, ein weiteres am 6. November in der Neckarhäuser Graf-von-Oberndorff-Schule geplant. Das alles mit dem Ziel, Aufmerksamkeit für die Wahl zu wecken und die Wahlbeteiligung zu erhöhen. Aus diesem Grund sprach sich der JGR auch dafür aus, diesmal eine reine Online-Wahl anzubieten. Die Gemeinde wird dabei an alle Wahlberechtigten eine Benachrichtigung mit einem Zahlencode als Schlüssel zum virtuellen Wahllokal versenden.
Kritik an Kommunikation aus dem Rathaus
Im Wahlausschuss werden Bürgermeister Simon Michler und die Rathausmitarbeiter Gerhard Fischer und Melanie Schuster sowie die Jugendräte Katharina Grabinger, Marlon Alcaniz-Schnur sowie Leonie Kania vertreten sein. Der JGR schlägt einen Wahlzeitraum vom 3. bis 9. Dezember vor. Die Bewerbungsfrist ist vom 1. Oktober bis 1. November anvisiert.
Timo Rieth Sanzol informierte die Anwesenden über ein Treffen mit Bürgermeister Simon Michler und Stabstellenleiterin Carola Koch. Im Ergebnis will man sich regelmäßiger austauschen, denn beide Seiten waren mit der Kommunikation offenbar nicht ganz zufrieden.
Der JGR habe Michler gegenüber auch bemängelt, nicht darüber in Kenntnis gesetzt worden zu sein, dass sowohl die Halfpipe als auch der Rodelhügel baulichen Veränderungen bereits weichen mussten oder voraussichtlich noch weichen werden.
In ihrer Stellungnahme zum Bebauungsplan für das Tennisgelände in Edingen erklärten die Jugendlichen, sie wollten auf jeden Fall weiterhin "einen Rodelhügel am Ort haben". Falls nicht an selber Stelle, dann als Ersatz woanders. "Wir haben gesagt, dass wir gerne eine Einbeziehung bei politischen Angelegenheiten hätten. Vor allem, wenn sie uns betreffen", erklärte Katharina Grabinger.
Weiterhin beschäftigt ist der JGR mit der bereits begonnenen Renovierung der Max-Hütte in Neckarhausen am Fährkopf. Timo Rieth Sanzol sagte, die Stützträger seien nun eingebaut und er hoffe aus diesem Grund auf eine weitere Zusammenarbeit mit dem Repair-Café. Noch offen ist die Möblierung der Hütte sowie die Frage, ob der JGR mit finanzieller Unterstützung zwei Holzliegen zum Stückpreis von 1400 Euro inklusive stabiler Verankerung anschaffen kann. Die nebenan bereits installierte Rad-Service-Station basiere im Prinzip auf einer Idee des JGR, sagte Rieth Sanzol. Es sei schade, dass dies in der öffentlichen Wahrnehmung zu kurz gekommen sei.