Sonne statt Smog: So geht umweltverträgliches Reisen
Es ist nicht schwierig, reisend Umwelt und Klima zu schützen und einen Beitrag zur Armutsbekämpfung zu leisten - Fernreisen sind erlaubt

Mit dem Jeep durch die Wüste. Bloggerin Liane (facebook.com/travelstoryteller) möchte außergewöhnliche Erlebnisse nicht missen. Foto: privat
Hintergrund
Pauschal um die Welt jetten kostet meist viel Geld. Mit einfachen Tricks finanzieren sich Langzeitreisen fast wie von selbst.
> Flexibilität ist Trumpf: Bei Flugsuchmaschinen wie Skyscanner lassen sich Flugschnäppchen orts- und zeitunabhängig
Pauschal um die Welt jetten kostet meist viel Geld. Mit einfachen Tricks finanzieren sich Langzeitreisen fast wie von selbst.
> Flexibilität ist Trumpf: Bei Flugsuchmaschinen wie Skyscanner lassen sich Flugschnäppchen orts- und zeitunabhängig finden. Vielleicht entdeckt man dabei sogar bislang unbeachtete Destinationen. Am günstigsten fliegt man unter der Woche.
> Abenteurer nächtigen kostenlos auf den Sofas dieser Welt. Schlafplätze findet man auf: couchsurfing.com. Zusätzlicher Vorteil: Besser lernt man Land und Leute kaum kennen.
> Wer gerne längere Zeit an einem Ort verbringt, kann auf workaway.com Arbeitskraft gegen Kost und Logis tauschen. Beliebt ist auch das wwoof’en (World-Wide Opportunities on Organic Farms). Mit Farmarbeit wird so das Budget aufgebessert.
> Für alle, die von Flughafenluft nicht genug bekommen, wäre ein Nebenjob als Flugkurier vielleicht das Richtige. Im Auftrag von Unternehmen befördert man dabei Dokumente oder Ersatzteile von A nach B.
> Fast überall auf der Welt zeigen Locals Touristen bei Free-Walking-Tours ihre Stadt. Ein absolutes Muss für alle reise-gen-geplagten Wagemutigen ist "The Lonely Planet Guide To Experimental Travel". Spielerisch lassen sich so die Fremde erkunden - und Kosten für Führungen sparen.
(anbr)
(anbr) Klimawandel ist real. Es passiert genau jetzt. DiCaprios Appell bei den Oscars, nicht zu leben, als gäbe es keinen Klimawandel, sorgte für Aufmerksamkeit. Leider gehört das Reisen zu den größten "Klimakillern" unserer Zeit.
Flugzeuge, Luxustanker, Schneekanonen. Dabei wünschen wir uns intakte Ökosysteme, einen beständigen Winter, wollen Sonne, keinen Smog. Auf Fernreisen verzichten, Wanderschuhe an und loslaufen wäre eine, aber keine ideale Lösung. Denn Reisen erweitertet nicht nur unser geistiges Blickfeld, sondern ist Lebensgrundlage für viele Menschen in ärmeren Ländern. Dabei ist es nicht schwierig, reisend Umwelt und Klima zu schützen und einen Beitrag zur Armutsbekämpfung zu leisten.
Immerhin 31 Prozent der Deutschen wünschen sich laut Greenpeace einen ökologisch korrekten Urlaub. Auf Annehmlichkeiten muss dafür in aller Regel nicht verzichtet werden - ob man zum Golfen unbedingt in die Wüste fliegen muss, darf nach wie vor jeder für sich entscheiden. Jedoch können schon kleine Änderungen im Reiseverhalten große Verbesserungen für das ökologische Gleichgewichts der Erde bedeuten.
Fernreisen - selten, dafür länger: 30 Prozent aller Deutschen bevorzugen einen Urlaub innerhalb ihres Heimatlands, aber auch Fernreiseliebhaber können so umweltbewusster reisen.
Flug-/Schiffsemissionen ausgleichen: Emissionen auszugleichen ist die beste Alternative zum Nichtfliegen. Unter ein Prozent aller Flugreisenden spenden für versursachtes CO2. Dabei ist es weniger kostspielig als viele annehmen: Hin- und Rückflug von Frankfurt nach London bedeuten 9 Euro für Klimaschutzprojekte.
Die Qual der Wahl des Reiselands: Tipps, in welche Länder die nächste Reise gehen könnte, gibt es auf der Website der Non-Profit-Organisation ethicaltraveler.org. Bewertet werden ökologische und menschenrechtliche Aspekte.
Es gelten einfache Grundregeln: Bus und Bahn statt Auto, Auto statt Flieger, Flieger statt Schiff, der regionalen Küche eine Chance geben sowie Wasser- und Stromverbrauch im Auge behalten.
So hallen die Worte DiCaprios vielleicht länger nach als der Kater nach der Oscar-Party.