Smalltalk unterm Tannenbaum

Kurioses Wissen rund um Weihnachten

Wir stellen unterhaltsame Gesprächsthemen rund um Weihnachtsmann und Rentier vor.

24.12.2022 UPDATE: 24.12.2022 06:00 Uhr 3 Minuten, 39 Sekunden
Foto: dpa

Von Christian Satorius

> Wie heißt die Frau vom Weihnachtsmann? Da der Weihnachtsmann im englischsprachigen Raum auch Santa Claus heißt, wird seine Frau dort oft mit Mrs. (Santa) Claus angesprochen. Somit wäre sie einfach die Frau Claus. Aber wie lautet ihr Vorname? In dem 1970er Trickfilm "Santa Claus is Comin’ to Town" wird ihr Vorname genannt: Jessica heißt sie demnach. In dem 1985er Film "Santa Claus" nennt sie sich Anya. Einen völlig anderen Namen hat sie dann wieder in dem Zeichentrick-Klassiker "Alle Jahre wieder, Charlie Brown" von 1992, nämlich Mary Christmas.

In "Die Gebrüder Weihnachtsmann" aus dem Jahr 2007 heißt die Frau vom Weihnachtsmann dann plötzlich Annette, im Computer-Animationsfilm "Arthur Weihnachtsmann" von 2011 ist sie unter dem Vornamen Margret bekannt und in Mel Gibsons Film "Fatman" heißt sie Ruth. In Finnland sagt man auch Joulumuori zu ihr, in Schweden Tomtemor und in Norwegen Nissemor. Nun gut, sie wird schon einen Grund dafür haben, dass sie ihren wahren Namen geheim halten will. Also fragen wir besser nicht weiter nach ...

> Der älteste Weihnachtsbaum der Welt: Der nur etwa 30 Zentimeter große und etwas unscheinbare künstliche Tannenbaum des Engländers Paul Parker hat es ins Guinnessbuch der Weltrekorde geschafft – und zwar als ältester bekannter Weihnachtsbaum überhaupt. Parkers Urgroßtante Lou Hicks kaufte ihn nämlich schon im Jahre 1886, und so lange befindet sich das gute Stück auch schon im Familienbesitz. Ebenfalls aus England kommt ein anderer Weltrekord. Mitten im Hochsommer, nämlich am 11. Juli 1992, entstand im britischen Aughton, Lancashire, der mit 3,28 Tonnen größte Christmas-Pudding der Welt. Ein typisch englischer Pudding erinnert allerdings eher an eine Art Serviettenknödel als an den süßen Nachtisch-Pudding, den wir hierzulande kennen. Ein weiterer verrückter Weihnachtsrekord, der es ebenfalls in Guinnessbuch geschafft hat, kommt aus den USA: David Rush hat im Dezember 2021 einen Weihnachtsbaum eine ganze Stunde, dreißig Minuten und fünf Sekunden lang balanciert – und zwar auf seinem eigenen Kinn.

> Wie die Rentiere ihre Augenfarbe wechseln: Die Rentiere, die den Schlitten des Weihnachtsmanns ziehen, sind ganz besondere Rentiere – denn schließlich können sie ja fliegen. Doch Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donner, Blitzen und selbstverständlich auch Rudolph haben noch viel mehr drauf: Sie können ihre Augenfarbe verändern. Wobei das nicht einmal etwas Außergewöhnliches ist, denn diesen Trick beherrschen alle Rentiere aus dem hohen Norden.

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Ein norwegisch-britisches Wissenschaftlerteam um Karl-Arne Stokkan von der Universität Tromsø hat den Tieren mal ganz tief in die Augen geschaut und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. In einer Studie, die die Forscher 2013 im Fachmagazin Proceedings of the Royal Society B veröffentlichten, maßen die Forschenden die Reflexion des einfallenden Lichts an einer speziellen Schicht hinter der Netzhaut des Auges, dem sogenannten Tapetum lucidum. Dabei fanden sie heraus, dass die Augen goldfarben erscheinen, wenn 95 Prozent des einfallenden Lichts an dieser Schicht reflektiert werden und das Auge wieder verlassen. Tiefblau sehen die Augen hingegen aus, wenn es nur 40 Prozent sind.

Der größte Teil des Lichts wird in letzterem Fall so gestreut, dass er die lichtempfindlichen Zellen gleich mehrfach reizen kann, was die Sicht bei Dunkelheit enorm verbessert. Im hohen Norden, wo die Tiere zu Hause sind, ist es im Winter stockdunkel und zur Zeit der Polarnacht geht die Sonne gar nicht mehr auf. Im Sommer hingegen, wenn die Mitternachtssonne am Himmel steht, wird es nie richtig dunkel. Dadurch, dass sich die Rentiere im Sommer und im Winter an diese unterschiedlichen Lichtverhältnisse anpassen, verändert sich automatisch auch ihre Augenfarbe, könnte man sagen. So sprechen Stokkan und sein Team auch ganz passend von goldfarbenen Sommeraugen und tiefblauen Winteraugen.

> So wird man den Weihnachtslied-Ohrwurm wieder los: Was wäre Weihnachten ohne Weihnachtslieder? Doch manchmal ist es auch einfach zu viel des Guten und eine Melodie setzt sich als Ohrwurm fest. Das kann auf Dauer natürlich ganz schön nerven. In der Regel entsteht so ein Ohrwurm in den ersten 24 Stunden, nachdem das entsprechende Musikstück gehört wurde, und zwar in Zeiten geringer kognitiver Beanspruchung. Das sind zumindest die Forschungsergebnisse eines Teams von Wissenschaftlern der US-amerikanischen Western-Washington-Universität um Dr. Ira Hyman, das seine Studie 2013 in der Fachpublikation Cognitive Psychology veröffentlichte.

Mit anderen Worten: Ein Ohrwurm besetzt die freien Kapazitäten des Gehirns, wenn dieses gerade einmal nicht so viel zu tun hat, beispielsweise bei Routineaufgaben wie dem Autofahren. Wenn man das weiß, kann man den Ohrwurm auch wieder loswerden. Das Arbeitsgedächtnis müsse lediglich mit etwas Anspruchsvollerem beschäftigt werden, das nicht automatisiert ist, also keine Routinehandlung darstellt, sind die Forschenden überzeugt. Kreuzworträtsel wie Sudokus würden sich hier anbieten oder auch das Lesen eines Buches.

Es gibt aber auch noch einen Geheimtipp. Professor Philip Beaman von der britischen Universität von Reading und sein Team haben herausgefunden, dass es oft schon genügt, einfach nur Kaugummi zu kauen, um einen Ohrwurm wieder loszuwerden. Warum das so ist, haben die Wissenschaftler in ihrer Studie, die sie 2015 im Quarterly Journal of Experimental Psychology veröffentlichten, aber noch nicht abschließend klären können.

> Der beste Weihnachtsmann der Welt: "Ho, ho, ho!" – der Weihnachtsmann lacht auf eine ganz spezielle Art und Weise und er läuft auch nicht wie Otto Normalverbraucher. Doch woher weiß der Weihnachtsmann eigentlich, wie man sich als Weihnachtsmann richtig verhält? Ganz einfach: Er besucht den World-Santa-Claus-Congress, der seit 1957 jedes Jahr im Juli im dänischen Kopenhagen (Klampenborg) stattfindet. Da kann natürlich nicht jeder einfach so mitmachen. Weihnachtsmänner, die eingeladen werden wollen, müssen zuvor nachweisen können, dass sie auch wirklich professionell als Weihnachtsmann arbeiten.

In jedem Jahr kommen so locker einhundert Weihnachtsmänner aus aller Welt zusammen, um gemeinsam um den Weihnachtsbaum zu tanzen, Reispudding zu essen und "ho, ho, ho!" zu sagen. Ein ganz wichtiger Programmpunkt darf natürlich nicht vergessen werden: die Wahl zum besten Weihnachtsmann der Welt. Da der Kongress im Juli stattfindet, ist neben den Workshops auch noch jede Menge Zeit, um gemeinsam baden zu gehen.