RNZ-Ausflugstipp

Höhenradeln von Hetzbach nach Eberbach

Durch die waldreiche Landschaft des Hinteren Odenwalds erschließt sich das versteckte idyllische Sensbachtal auf dem Höhenradwanderweg. Immer wieder schweift der Blick aus der Vogelperspektive über einige der schönsten Täler des Mittelgebirges.

19.08.2021 UPDATE: 27.08.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 2 Sekunden
Ein schöner Rastplatz mit weitem Blick vom Panoramaweg ins Sensbachtal. Foto: Christine Frei

Von Christine Frei

Vom Start beim hoch über der Mümling gelegenen Bahnhofgebäude radelt man abwärts durch eine eindrucksvolle Lindenallee. Im folgenden Wiesental lohnt ein Blick zurück auf das Himbächel Viadukt, das in bis zu 40 Metern Höhe das Tal überspannt. Ein erster schöner Rastplatz liegt im Wald am Königsbrunnen, dessen Quelle auch vor 1200 Jahren hier strömte und eine Grenze markierte. Nun folgt der längste und steilste Aufstieg, schieben geht natürlich immer. Oben ist bald das Reußenkreuz erreicht, eine Passhöhe auf rund 500 Metern mit Wald-gasthof.

Bahnhofsidylle: Am Startpunkt in Hetzbach stehen noch ein paar Relikte aus besseren Bahnzeiten. Foto: Christine Frei

Ein Abstecher von rund einem Kilometer führt hinüber zum Krähberg, auf dem sich ein Schloss befindet. Der Berg ist Namensgeber für den rund drei Kilometer langen Bahntunnel zwischen Hetzbach und Schöllenbach. Von dem privat genutzten Schloss sieht man vom Tor aus lediglich die zwei vordersten Wirtschaftsgebäude.

Zurück auf der Route führt der Radweg, dem Bergrücken weiter folgend, in luftiger Höhe und Sichtweite das Sensbachtal entlang. Nach dem Panoramaweg bei Unter-Sensbach öffnet sich die Landschaft mit Wiesen und Feldern, über denen Lerchen trällern. Abwärts nach Salmshütte geht es wie im Rausch – doch Achtung, nach dem Ort endet der Asphaltbelag mitten in der Abfahrt.

Ob sich hier schon Könige einen kühlen Trunk gönnten? Radler auf jeden Fall. Foto: Christine Frei

Wieder taucht der Radweg in tiefen Wald im Scheffestal ein, zwischen Farnen plätschert ein Bächlein. Zuletzt folgt die Radstrecke, nochmals in leicht erhöhter Lage, den Wassern der Itter zum Ziel. Eberbach lockt mit einem Blick in die Altstadt, die größtenteils Fußgängerzone ist. Den Kern bildet ein Ensemble von mehreren historischen Gebäuden am Marktplatz, zahlreiche Fachwerkhäuser runden das Bild ab. Beschützt von der verbliebenen mittelalterlichen Stadtbefestigung, bestehend aus vier Türmen und Resten der Stadtmauer. Dahinter fließt der Neckar – an seinem Ufer ist die Fahrt vollendet.


HETZBACH-EBERBACH

Start & Ziel: Vom Bahnhof in Hetzbach zum Bahnhof in Eberbach

Strecke: Ab dem Bahnhof in nördlicher Richtung radeln, bald nach rechts dem Radwegweiser Richtung Eberbach in den Bullauer Weg folgen. Bis Eberbach ist die Route gut ausgeschildert: Sie führt auf asphaltierten und geschotterten Forstwegen über das Reußenkreuz, auf der Höhe dem Sensbachtal folgend, durch Salms-hütte, bei Gaimühle zwei Kilometer auf der Straße, vorbei an Antonslust und über dem Tal der Itter, bis man im Stadtgebiet Eberbach, um den Ohrsberg geführt, zum Zentrum mit dem Bahnhof kommt.

Länge: rund 28 Kilometer

Höhenunterschied: etwa 400 Meter

Dauer: rund dreieinhalb Stunden ohne Pausen

Anfahrt & Parken: Von Heidelberg auf der B 37 bis kurz vor Eberbach, links auf die B45 Richtung Beerfelden abbiegen und weiter bis Hetzbach. Der Bahnhof liegt am rechten Hang in der Bahnhofstraße mit Parkmöglichkeit.

ÖPNV: Hetzbach Bahnhof (Oberzent) ist von Heidelberg mit der S2 (aktuell Schienenersatzverkehr zwischen Neckargemünd und Eberbach) und der VIA RB82 zu erreichen. Von Eberbach zurück nach Hetzbach (falls dort geparkt wurde) gibt es eine Verbindung mit dem Bus Nummer 50 oder der Bahn – beide bieten abhängig vom Platzangebot die Möglichkeit zur Fahrradmitnahme. Im Nahverkehr ist sie am Wochenende, ansonsten ab 9 Uhr kostenfrei.

Verpflegung: Picknick in der Rasthütte "Das Steinhäusel" mit Ausblick über das Sensbachtal bei Ober-Sensbach, Einkehr am Weg im Waldgasthof Reussenkreuz oder am Ziel in Eberbach.

Karte: Wander- und Radwanderkarte Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald, Blatt 10 Oberzent, 1:20.000, ISBN 978-3-947593-05-7