"Radio Regenbogen"

Palazzo startet am 26. Oktober in neue Saison

Für das Konzept der Show Art Director Stefan Huber maßgeblich verantwortlich. Im Interview mit Olivia Kaiser erzählt er, wie eine Show entsteht.

17.10.2024 UPDATE: 17.10.2024 04:00 Uhr 2 Minuten, 55 Sekunden

Von Olivia Kaiser

Waghalsige Artistik bestaunen und ein vorzügliches Menü genießen: Am Freitag, 25. Oktober, startet der "Radio Regenbogen Harald Wohlfahrt"-Palazzo in die neue Saison. Für das Konzept der Show ist seit 15 Jahren Art Director Stefan Huber maßgeblich verantwortlich. Im Interview mit Olivia Kaiser plaudert er aus dem Nähkästchen und verrät, wie er auf neue Künstler aufmerksam wird und wie eine Show entsteht.

Herr Huber, als Art Director bei Palazzo sind Sie für das Programm zuständig. Wie wählen Sie die Künstlerinnen und Künstler aus?

Stefan Huber: Wir sind viel unterwegs und schauen uns verschiedene Shows an, beispielsweise in Spanien, weil von dort viele Künstler stammen und Neues kreieren. Momentan finden viele Shows in Dubai statt. Es gibt aber auch kleine Familienzirkusse, die tolle Nummern im Programm haben. Ich besuche zudem viele Festivals.

Zum Beispiel das Zirkusfestival in Monte Carlo?

Dort geht man eigentlich nicht hin, um neue Nummern zu suchen, denn die kennt man alle schon. Ich besuche vor allem kleinere Festivals, zum Beispiel in Girona. Dort trifft man auf Artisten, deren Nummern noch relativ unbekannt sind. In Chile ist Zirkus ganz groß, da werden die Clowns wie Popstars behandelt. Dort gibt es eine ganz andere Wertschätzung für die Künstler.

Welches Land sticht für Sie besonders heraus?

Japan ist momentan ein Markt, der ziemlich boomt. Von dort kommen viele neue Ideen, alles ist sehr modern. In unserer neuen Saison ist die japanische Gruppe Haribow Teil des Programms. Ich denke, wir werden in Zukunft einige Künstler aus Japan engagieren, auch im Comedy-Bereich. Da gehen japanische Künstler ganz neue Wege.

Auf Haribow sind Sie aber online über "Britain’s Got Talent" aufmerksam geworden, die britische Ausgabe der RTL-Show "Das Supertalent".

Genau, ich kann ja nicht ständig nach Japan fliegen (lacht). Daher ist mittlerweile auch das Internet eine gute Quelle. So bekommt man einen relativ breiten Überblick darüber, welche Trends es gibt und welche Künstler auf dem Markt sind. Dann entwickelt man eine Idee, in welche Richtung die Show gehen könnte.

Wie konzipieren Sie eine Show?

Es gibt Künstler, die will ich unbedingt dabei haben, das sind sozusagen die Eckpfeiler. Dann suche ich Acts, die dazu passen, sodass aus der Show eine runde Inszenierung wird. Das ist wie ein Puzzle, das dann am Ende ein Bild ergibt. Es gibt allerdings nur eine gewisse Anzahl an Programmpunkten, die man in der dreieinhalbstündigen Show unterbringen kann. Im Idealfall steht der gesamte Cast im August vor einer Palazzo-Saison, dann beginnt die Musikproduktion. Die Kostümauswahl findet schon vorher statt. Dafür ist Rhiannah Kitching zuständig. Sie hat ja schon ihre Tanzcrew ausgewählt und entwickelt Ideen.

Die Artisten sind Einzelkämpfer. Wie gelingt es, ein Ensemble zu schaffen?

Viele sind es gewohnt, in Ensemble-Shows wie bei Palazzo zu arbeiten. Wichtig ist, das alle ein Team werden und eine familiäre Atmosphäre herrscht. Das beginnt mit einer guten Unterkunft, einem respektvollen Umgang im Alltag. Wir praktizieren ein Miteinander auf Augenhöhe. Das bedeutet, dass ich bei den Proben nicht einfach sage, wo es langgeht, sondern auf die Expertise der Künstler höre, die oft sehr viel Erfahrung mitbringen. Zum Beispiel bei der Musikauswahl. Deshalb haben wir im Gegensatz zu anderen Produktionen eine relativ lange Probezeit, weil wir uns den kreativen Freiraum geben wollen.

Klappt es denn immer mit den Wunschkandidaten?

(lacht) Allein in dieser Saison gab es zwei bis drei Künstler, die ich gern gebucht hätte. Da war ein ganz toller Breakdancer, den ich sehr gerne im Programm gehabt hätte, aber der ist die nächsten zwei Jahre ausgebucht. Es gibt immer wieder Künstler, die schon Engagements haben, da muss man eben geduldig sein.

Sie haben also immer mehrere Jahre im Blick?

Klar, das muss man. Der Hauptfokus liegt natürlich auf der aktuellen Saison, aber ich habe auch die kommenden Spielzeiten im Sinn. Man muss frühzeitig planen, um die guten Nummern an Land zu ziehen.


INFO

Vier-Gänge-Menü klassisch, vegetarisch, vegan oder für Kinder von 
Sterne-Chefkoch Harald Wohlfahrt

1. Gang: Tomaten-Oliven-Tatar auf cremiger Guacamole mit lauwarmem Parmesanschaum, Pimento und Basilikum-Vinaigrette / vegan ohne Parmesanschaum

2. Gang: Thai-Curry-Risotto mit Knuspergarnelen und Kaffir-Limetten-Schaum / vegetarisch und vegan mit Knuspertofu

3. Gang: Rosa gegartes Medaillon vom Kalb mit Kräuter-Senf-Kruste an 
Pastinakenpüree, glasiertem Wurzelgemüse und Rosmarinjus / vegetarisch und vegan mit geschmortem Kürbis

4. Gang: Schokoladensoufflé mit flüssigem Kern an Vanille- Ananas-Tatar und Buttermilcheis / vegan mit Eis ohne Buttermilch

Termine: Freitag, 25. Oktober, bis Sonntag, 9. März, Beginn 19 Uhr (sonn- und feiertags 18 Uhr)

Veranstaltungsort: Schneeberger Straße 1 in Mannheim (in der Nähe des Kurpfalz Centers)

Karten: 69 bis 219 Euro 
(an Silvester 239 bis 359 Euro)

Reservierung: 
www.palazzo-mannheim.de oder Telefon 0 1805 /  60 90 30

(Mo-Fr 9-17 Uhr. 14 Ct./Min. aus dt. Festnetz, max. 42 Ct./Min. aus dt. Mobilfunknetzen)

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