2016 werden in Edingen-Neckarhausen Kindergartenplätze knapp

Abschiedsgespräch von Roland Marsch und Gerhard Kleinböck - "Stückweit gemeinsam gekämpft"

15.12.2015 UPDATE: 16.12.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 15 Sekunden

Kindergartenplätze, Flüchtlinge, weiterführende Schule: Zum letzten Mal trafen sich Gerhard Kleinböck (l.) und Bürgermeister Roland Marsch zum offiziellen Termin. Foto: Pilz

Edingen-Neckarhausen. (nip) Abschiedsbesuch bei Bürgermeister Roland Marsch: "Wir haben ja ein stückweit gemeinsam gekämpft. Zum Beispiel um die Fischkinderstube", sagte Marschs Parteigenosse, der SPD-Landtagsabgeordnete Gerhard Kleinböck, beim letzten offiziellen Treffen mit dem scheidenden Ortsoberhaupt.

"Ich wollte noch einmal die Auswirkungen der Landespolitik abfragen", sagte Kleinböck. Klar sei, dass sich die Flüchtlingssituation mit der Anschlussunterbringung und Integration auf Betreuungsangebote in Kindergärten und Schulen auswirke. Hier wäre eine weiterführende Schule für Edingen-Neckarhausen schön; die Gemeinschaftsschule in Heddesheim werde auch von Eltern aus der Neckargemeinde nachgefragt. "Das ist kein Schulrettungsmodell", sagte der Landespolitiker. Man werde sicher mehr Gemeinschaftsschulen in der Region brauchen.

Marsch blieb zurückhaltend: "Das muss der neue Kollege mit dem Gemeinderat zusammen entscheiden." Positiv wertete er die höheren Zuweisungen für Kinderbetreuung aus Stuttgart unter Grün-Rot mit 68 Prozent der Betriebskosten: "Das ist auch notwendig. Wir haben steigende Kinderzahlen bei uns. Das ist erfreulich."

Gleichzeitig teilte er mit, dass Edingen-Neckarhausen 2016 weitere Kindergartenplätze brauche, um den Rechtsanspruch der Eltern zu erfüllen. Im evangelischen Kindergarten in Neckarhausen gebe es ein "bisschen eine Schieflage", denn inzwischen seien es nicht mehr nur 90 Prozent, sondern fast 100 Prozent an Kindern, die einen Kindergarten besuchten. Zudem sei das Angebot in der Kommune so gut, dass einige Kinder in Gruppenstärke vom Waldorf-Kindergarten in Wieblingen nach Edingen abgezogen worden seien. Die Frage der RNZ, ob die Gemeinde über Alternativmodelle nachgedacht habe (Stichwort "Bauernhofkindergarten") verneinte Marsch.

In der benötigten Zahl an mehr Betreuungsplätzen für Kinder sei der Nachwuchs der Flüchtlinge noch nicht erfasst. Im kommenden Jahr sei mit rund 150 Menschen zu rechnen, die untergebracht werden müssten. "Das wird nur mit Provisorien gehen. Ich gehe von einer Containerlösung aus", sagte Marsch.

Derzeit leben 50 ehemalige Flüchtlinge in der Anschlussunterbringung im Ort. "Das ging auch, weil wir sie nach und nach unterbringen konnten." Einig waren sich die Politiker, dass die Aufnahme von Flüchtlingen in den Kommunen finanziell eine Gemeinschaftsleistung sein müsse. "Wir haben in den Landesetat 2016 bereits 1,8 Milliarden Euro hierfür eingestellt", sagte Kleinböck.

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