Warum manche Profi-Sportlerinnen wenig Geld verdienen
Das Nationalteam im Synchronschwimmen braucht Spenden, um zur WM fliegen zu können. Von solcher Geldnot hört man beim Fußball nie. Warum es im Sport große Unterschiede gibt, erfährst du hier.

Singapur/Mainz (dpa) - Wasserballett nennen manche die Sportart von Klara Bleyer. Sie ist Synchronschwimmerin und zeigt passend zu Musik Figuren im Wasser. Bei der Schwimm-Weltmeisterschaft im Land Singapur ist Synchronschwimmen eine Disziplin. Am Freitag geht die WM los.
Die deutsche Nationalmannschaft im Synchronschwimmen hat allerdings ein Problem: Das Team braucht ungefähr 65.000 Euro für die Reise zur WM, unter anderem für Flüge und Hotelzimmer. Der deutsche Staat fördert die Mannschaft mit einem recht großen Betrag, zahlt aber nicht alles. Deshalb hat der Schwimm-Verband Spenden für die Synchronschwimmerinnen und ihre Betreuer gesammelt.
Im Sport gibt's große Unterschiede
So etwas würde man vom Fußball nie hören. Aber in manchen Disziplinen fehlt sogar den besten Sportlerinnen Geld, um zu einem großen Turnier wie einer WM fahren zu können.
Woran liegt es, dass es im Profi-Sport beim Thema Geld so große Unterschiede gibt? "Der Verdienst richtet sich immer danach, wie viel Interesse es an einer Sportart gibt", sagt der Experte Professor Holger Preuß.
So geben beim Fußball Menschen viel Geld zum Beispiel für Fernseh-Abos, Eintrittskarten und Fan-Artikel aus. Viele Firmen machen Werbung bei Fußballspielen und zahlen dafür ebenfalls viel Geld.
Für die Synchronschwimmerinnen wurde einiges gespendet
"Und wenn man mal überlegt: Wie viele Fan-Artikel zum Beispiel für Synchronschwimmen kaufe ich ein? Wie oft sehe ich es im Fernsehen? Dann stelle ich fest, dass da gar nicht so viel Geld zusammenkommt", erklärt der Wissenschaftler.
Bei solchen Sportarten gebe es auch weniger Sponsoren. Das sind Unternehmen, die zum Beispiel dafür zahlen, dass ihr Logo auf ein Trikot gedruckt wird. "Dann habe ich weniger Geld, was ich den Athleten geben kann."
Genau das gilt fürs Synchronschwimmen und Klara Bleyer. Für ihre Mannschaft ist nun zumindest so viel gespendet worden, dass sie zur WM fahren kann.
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