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17.05.2019 UPDATE: 17.05.2019 21:00 Uhr 57 Sekunden

Wetteraufzeichnungen in Wilhelmsfeld

Wetteraufzeichnungen und Niederschlagsmessungen gibt es im Luftkurort Wilhelmsfeld seit 1937. "Dies ist eine sehr lange Messreihe mit reichlich Tradition", betonte Michael Gutwein, der Leiter der Stuttgarter Außenstelle der Regionalen Messnetzgruppe des Deutschen Wetterdienstes gegenüber der RNZ.

Zu jener Zeit übernahm nach einer Verlegung der Station nach Lampenhain der Revierförster Hermann Zahn diese Aufgabe. Zurück nach Wilhelmsfeld kümmerte sich ab 1946 dann Hilde Rehberger beim Gasthaus "Zum Adler" um die klimatischen Beobachtungen. Danach führte Rudolf Restle in der Silbergasse die Listen für den Deutschen Wetterdienst. Nach dessen Tod gingen die Aufzeichnungen an seine Ehefrau Frieda über.

Da jene aber anno 1964 wegzog, fand man in Elisabeth Ehrenfried in der Alten Römerstraße eine neue Beobachterin, bevor Gerhard Rothe 1968 am "Hirschwald" mit der Aufgabe betraut wurde. Da dessen Kinder bei Gislinde Phieler zur Schule gingen und er sie als gewissenhafte, verlässliche und naturverbundene Frau kennen und schätzen lernte, empfahl er sie zehn Jahre später als seine Nachfolgerin, was eine neuerliche Verlegung der Messstation in den Eichenweg notwendig machte.

Seitdem gehört Phieler als siebte Wilhelmsfelderin zu den heute etwa 1800 ehrenamtlichen Wetterbeobachtern in Deutschland, die ihre Niederschlagsmessungen täglich an den Deutschen Wetterdienst nach Offenbach weitergeben. Dort werden dann die gemessenen Daten und Beobachtungen zum Beispiel für die Wettervorhersage genutzt. Oder auch beim Einschätzen von Wetterschäden und genauso, wenn es um die Entwicklung des Klimas geht.

2011 gab es eine Zäsur. Seitdem beschränkt sich die Aufgabe der ehrenamtlichen Beobachter auf die Erfassung der Niederschlagsmengen, die online an den Deutschen Wetterdienst gemeldet werden.(ths)