Hintergrund Tatort So hat sich Deutschland verändert

24.11.2020 UPDATE: 27.11.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 33 Sekunden

Seit dem ersten Tatort vom 29. November 1970 hat sich vieles in Deutschland verändert. Eine Übersicht:

Fernsehen: Heute sind fast alle multimedial unterwegs, es gibt unzählige Fernsehsender und auch Streamingdienste. 1970 gab es nur jeweils zwei nationale Fernsehprogramme in den deutschen Staaten. Im Westen gab es seit 20 Jahren die ARD (Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland). Der Zusammenschluss der neun Landesrundfunkanstalten unterhielt seit 1952 im Regelbetrieb das Erste Deutsche Fernsehen. Zudem gab es die regionalen Dritten, die zwischen 1964 (BR) und 1969 (Südwest 3) gestartet worden waren. Das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) war 1963 gegründet worden. In der DDR gab es den DFF, und seit 1969 auch DFF 2. Erst ab 1972 hieß es Fernsehen der DDR.

Rundfunkfinanzierung: 2020 beträgt der Rundfunkbeitrag für ARD, ZDF und Deutschlandradio (Deutschlandfunk etc.) pro Haushalt 17,50 Euro. Das ist seit 2015 so, als der Beitrag erstmals abgesenkt worden ist – von vorher 17,98 Euro. Vor 50 Jahren zahlte man in der Bundesrepublik für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk 8,50 Mark. Heute wären das etwa 4,35 Euro. Die Fernsehgebühr von monatlich 5 DM war 1954 eingeführt worden, vorher gab es nur 2 DM Hörfunkgebühr. 1970 wurde die Grundgebühr erstmals um 50 Pfennig auf 2,50 DM erhöht, die TV-Gebühr um eine Mark auf 6 DM. Danach wurden die Gebühren in kürzeren Abständen erhöht.

Einkommen: Der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst betrug laut Statistischem Bundesamt zuletzt etwa 4000 Euro. 1970 waren es in der Bundesrepublik etwa 1100 Mark; das wären heute 580 Euro.

Glaube: Zurzeit sind Kirchenangaben zufolge gut 50 Prozent der deutschen Bevölkerung evangelisch oder römisch-katholisch. Vor 50 Jahren waren es zumindest im Westen noch 94 Prozent.

Urlaub: Bis Corona kam, waren die Deutschen sehr reisefreudig. 2019 führten 74 Prozent aller Urlaubsreisen ins Ausland – laut Analyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen so viele wie noch nie. 1970 reisten die Bundesdeutschen mehrheitlich (rund 60 Prozent) noch im Inland, am ehesten nach Bayern. Bei den Auslandsreisenden war Österreich Nummer eins, gefolgt von Italien. Mit großem Abstand folgten Spanien, die Schweiz, Jugoslawien und die Niederlande. Mehr als die Hälfte der Inlandsurlauber erreichten ihren Urlaubsort mit dem eigenen Auto, bei Auslandsreisen waren es fast zwei Drittel.

Städte: Heute hat das wiedervereinigte Berlin gut 3,7 Millionen Einwohner und ist mit Abstand die größte Stadt Deutschlands, die zweitgrößte ist Hamburg, gefolgt von München und Köln auf drei und vier. Das war auch 1970 schon so. Damals lebten in Berlin (West) 2,1 Millionen und in Ost-Berlin etwa 1,1 Millionen. Doch während heute auf Platz fünf Frankfurt/Main liegt, gefolgt von Stuttgart, Düsseldorf, Leipzig, Dortmund und Essen, war 1970 noch Essen auf Platz fünf, gefolgt von Frankfurt, Dortmund, Düsseldorf, Stuttgart und Duisburg.