Hintergrund Masern

05.05.2019 UPDATE: 05.05.2019 19:30 Uhr 36 Sekunden

Masernviren werden beim Sprechen, Husten oder Niesen über kleine Tröpfchen in der Luft übertragen. Die Erkrankung zeigt sich in grippeähnlichen Symptomen und später einem charakteristischen Hautausschlag und schwächt das Immunsystem immens. Eine gefürchtete Folge ist eine Gehirnentzündung, zu der es laut "Neurologen im Netz" in etwa 0,1 Prozent der Erkrankungsfälle kommt. Als Spätfolge einer Maserninfektion kann sich eine subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) ausbilden, eine Entzündung der Nervenzellen des Gehirns und des Rückenmarks. In den ersten Monaten 2019 gab es in Deutschland zwar mehr Masernfälle als 2018, aber weniger als etwa 2017 oder 2015. 2015 wurden bundesweit 2465 Fälle registriert, das war laut Robert-Koch-Institut die höchste Fallzahl seit 2001 (6039) und 2002 (4656). Der Fokus der Masernausbrüche in der sogenannten "Europa-Region" lag 2018 in der Ukraine (53.218 ). Hier waren die Impfraten, bedingt durch Krieg und Wirtschaftskrise, stark zurückgegangen. Zu den Ländern mit den meisten Masernkranken 2018 gehören zudem Serbien (5076), Israel (2919), Frankreich (2913) und Italien (2517). In Deutschland waren die Erkrankungszahlen 2018 rückläufig mit 543 Masernfällen (2017: 929). (bik)