Hintergrund Konzept des "Heidelberg Village"

13.05.2018 UPDATE: 13.05.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 1 Sekunde

Konzept des "Heidelberg Village"

Dörfliche Strukturen mitten in der Stadt - dieses Konzept verfolgen Frey Architekten beim Projekt "Heidelberg Village". Auf rund 15.000 Quadratmetern entstehen 162 Mietwohnungen in unterschiedlichen Größen, verteilt auf zwei Gebäude. Ziel ist eine möglichst heterogene Bewohnerschaft: Studenten, Familien, Rollstuhlfahrer, Berufstätige aller Altersstufen, Senioren.

Und die sollen sich auch treffen: im Café im Erdgeschoss, im Quartiershof, auf begrünten Dachgärten, sogar in den Wohnungsfluren. Die haben Nischen, in welche die Mieter etwa einen Tisch mit Stühlen stellen können. "Der Flur ist die Dorfstraße, die Wohnungen sind die einzelnen Häuser", erklärt Planer Wolfgang Frey. Zwei Quartiersmanagerinnen sollen gemeinsame Aktivitäten organisieren, für Menschen mit Betreuungs- oder Pflegebedarf werden spezielle Leistungen angeboten. Die Frey-Gruppe übernimmt selbst die Vermietung und kann so den Bewohnermix steuern. Mit Förderungen können Mieter auf Preise von 7,50 Euro pro Quadratmeter kommen.

Auch bei der Außen-Architektur hebt sich "Heidelberg Village" von den anderen Bahnstadt-Bauten ab, allein schon durch die großen Fenster - nicht einfach umzusetzen im Passivhaus-Standard. Die Fassaden werden durch "vertikale Gärten" begrünt, auf den Dächern wird Kompost gesammelt, sogar eigene Hühner sollen auf dem Gelände gehalten werden. Geplant ist auch, nicht verbrauchte Lebensmittel einzusammeln und etwa der Tafel zu spenden. Dazu kommen die üblichen Merkmale eines Passivhauses wie Wärmerückgewinnung, Lüftungen und Fotovoltaik-Anlagen.

Auch wenn es nun am Bau hakt, der Entwurf überzeugte bisher nicht nur die zukünftigen Mieter: Im September 2015 wurde das Projekt auf dem Berliner Demografie-Kongress mit dem Preis der Initiative "Deutschland - Land des Langen Lebens" ausgezeichnet. Die "FAZ" widmete "Heidelberg Village" eine halbe Seite, auch CNN berichtete über das Projekt. (ste)