Hintergund Amokalarm
Das volle Alarmprogramm
Aufgrund eines - fehlerhaft ausgelösten - Amokalarms sind gestern Mittag um 11.50 Uhr rund 50 Polizisten zum Weinheimer Berufsschulzentrum ausgerückt. Zu dem Polizeiaufgebot zählten mehrere Interventionsteams aus Weinheim und den umliegenden Städten. Dabei handelt es sich nicht um Spezialeinheiten wie etwa das Sondereinsatzkommando (SEK), erklärt Norbert Schätzle, Sprecher des Polizeipräsidiums Mannheim. Die Teams bestehen vielmehr aus "normalen" Polizisten, die jedoch auf Amokeinsätze in Schulen vorbereitet wurden. "Die Kollegen sollen eingreifen, wenn die Spezialeinheiten nicht sofort da sein können. Das wird in den Ferien geübt", so Schätzle. Hintergrund: Nach den Tragödien von Erfurt und Winnenden hat unter anderem die baden-württembergische Polizei genaueste Alarm- und Rettungsketten erarbeitet.
Vorgesehen ist zum Beispiel auch, dass Klassenzimmer von innen verriegelt werden. Auch die Fenster müssen zubleiben, um das Eindringen eines Todesschützen zu verhindern. Um das Schussfeld zu verkleinern, sollen sich alle auf den Boden setzen. Das war gestern vor allem in den provisorischen Schulcontainern der Helen-Keller-Schule schwierig (siehe Artikel links). Schätzle fordert Betroffene jedoch dringend dazu auf, die Anweisungen zu befolgen. Doch: "In einer solchen Situation muss am Ende jeder selbst wissen, was er oder sie tut." web