Hintergrund

24.09.2015 UPDATE: 24.09.2015 06:00 Uhr 56 Sekunden

Quallen gibt es schon seit über 500 Millionen Jahren auf dem Planeten - sie sind ein Erfolgsmodell der Evolution. Einige Arten sind winzig klein, wie etwa die australische Irukandji, Carukia barnesi, mit einem Schirmdurchmesser von maximal 2,5 Zentimetern, andere wie die japanische Nomura haben die Ausmaße einer Gefriertruhe mit einem Schirmdurchmesser von bis zu zwei Metern und einem atemberaubenden Gewicht von bis zu 250 Kilogramm. Manche sind für den Menschen ungefährlich, wie etwa die Ohrenqualle, die in der Nord- und Ostsee vorkommt, und die menschliche Haut nicht durchdringen kann, andere wie die Portugiesische Galeere mit ihren bis zu 50 Metern langen Tentakeln sind hochgefährlich.

Die Seewespe im Pazifik ist wohl die gefährlichste von allen: ein einziges Tier hat soviel Gift, dass es damit 250 erwachsene Menschen töten könnte, 72 Tote sind bisher aktenkundig. Schmerzhaft kann aber auch das Zusammentreffen mit der Gelben Haarqualle werden, die hierzulande auch als Feuerqualle bekannt ist. Obwohl Quallen bis zu 99 Prozent aus Wasser bestehen und viele von ihnen aufgrund ihres weitgehend transparenten Körpers im Wasser nahezu unsichtbar sind, so können einige von ihnen doch einen gefährlichen Giftcocktail injizieren.

Die Nesselzellen, von denen einige Arten wie die Portugiesische Galeere 1000 Stück pro Quadratzentimeter haben, können mit einem Druck von bis zu 135 bar auslösen, haben Wissenschaftler festgestellt. Der Biologe Thomas Holstein von der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg hat herausgefunden, dass dieser Vorgang in nur 700 Nanosekunden stattfinden kann und das mit einer Beschleunigung, die 5,41 Millionen mal so heftig ist, wie die Erdbeschleunigung. Im Mikrosekundenbereich werden so atemberaubende 18,6 Meter pro Sekunde erreicht.