Hintergrund - Standort für Gaiberger Mobilfunkmast
Der Bauantrag für den neuen Mobilfunkmast wurde vertagt
Gaiberg. (agdo) "Wir sitzen hier, weil uns die Bürger gewählt haben, und heute sind zahlreiche Bürger da. Wir sollten unserem Mandat entsprechen und das Beste herausholen", sagte Alexander Trost (Grüne Liste) in der jüngsten öffentlichen Sitzung des Gemeinderates in der Diskussion um einen weiteren Mobilfunkmast. Dafür bekam er reichlich Applaus aus den Besucherreihen. Nach der heißen Diskussion in der Bürgerfragestunde beriet das Räterund über das weitere Vorgehen.
Eric Schuh (SPD/Aktive Gaiberger) meinte, er könne auch mit der jetzigen T-Mobile-Versorgung in Gaiberg leben. Denn es sei ja auch ganz nett, wenn niemand anrufe. Er befürchte, dass es bei jedem Standort Gegner gebe. Schuh forderte, dass Vertreter der Mobilfunknetzbetreiber nach Gaiberg kommen, damit die Räte von allen Seiten beraten werden können. Er habe keine Lust darauf, von den Bürgern als "dumpfes Stimmvolk" gesehen zu werden, denn so sei dies in der Diskussion rüber gekommen, sagte er.
Christa Charlotte Müller-Haider (Grüne Liste) sprach sich dafür aus, die Entscheidung über den Bauantrag zu verschieben. Sie hatte in der September-Sitzung mit Nein gestimmt. Auch Dieter Sauerzapf (Freie Wähler) schloss sich der Bitte der Bürger an, Vertreter der Mobilfunkanbieter in den Ort zu holen. Wenn man dann aber zu dem Ergebnis komme, dass ein Standort der Beste sei, wolle er seitens der Bürger keine "Kampfbereitschaft" mehr sehen, sondern Einverständnis. "Ihr Wort in Gottes Ohr", meinte Bürgermeister Klaus Gärtner dazu. Moderne Menschen wollten eine Versorgung mit allem, was die Technik heute biete - und dazu gehöre eben auch ein Mobilfunkmast, sagte Sauerzapf. Bei einer Gegenstimme von Ralph Steffen (SPD/Aktive Gaiberger) wurde der Tagesordnungspunkt vertagt.
Die Gemeinde lässt sich nun von Experten der Mobilfunknetzbetreiber zu möglichen Alternativen beraten. Jedoch betonte Rathauschef Gärtner nochmals, dass in die katholische Kirche keine weitere Antenne kommen werde. Übrigens: Wenn der Gemeinderat den Bauantrag abgelehnt hätte, wäre wahrscheinlich das Landratsamt aktiv geworden und es wäre zu einer Auseinandersetzung gekommen, aus der die Gemeinde wohl als Verlierer hervorgehen würde, so Rathauschef Gärtner. Dann würde der Mast dort gebaut werden, wo er bisher geplant ist.