Hintergrund: Höllenstein
Über den Namen des Höllensteins, den mancher Heidelberger fälschlicherweise Rohrbach zuordnet, informiert Philipp Körners fundierter Band "Kirchheim - Ein heimatkundlicher Überblick" von 2009. Demnach seien im Dreißigjährigen Krieg viele Kirchheimer und Rohrbacher in Gegenden geflüchtet, "die von den Drangsalen und Verheerungen des Krieges weniger heimgesucht worden waren". Nach deren Rückkehr ab 1648 waren freilich jede Menge Grenzsteine, die "die Äcker, Gewanne und Gemarkungen gekennzeichnet hatten, verschwunden". Daher gab es oft um die Abgrenzung der Grundstücke Konflikte. Um diese beizulegen, hätten sich die "Schultheiße der beiden Gemeinden mit einigen Bürgern, unter denen sich auch der für seine enormen Körperkräfte bekannte Rohrbacher Steinhauer Peterhans befand", auf einen Vorschlag geeinigt: Peterhans sollte einen der von ihm hergestellten schweren Grenzsteine von Rohrbach in Richtung Kirchheim tragen. "Dort", schreibt Körner, "wo er diesen absetzen musste, sollte die Grenze sein." Um möglichst weit zu kommen, habe dieser seine letzten Kräfte mobilisiert und sei "schließlich, nachdem er schon die ersten Kirchheimer Häuser erreicht hatte, unter der Last des schweren Steines tot zusammengebrochen".
Später sei gemunkelt worden, dass es bei diesem Vorfall nicht mit rechten Dingen zugegangen sei und Peterhans mit dem Teufel paktiert habe. Deshalb könne dieser "im Grab keine Ruhe finden und würde nachts durch die Felder streichen". "Einige Kirchheimer und Rohrbacher", schließt Körner seine Schilderung der "Sage vom Höllenstein", "wollten den vom Höllenfeuer umloderten Geist des Peterhans sogar gesehen haben".
Die Siedlung Höllenstein wurde in zwei Abschnitten, 1929 (126 Wohnungen) und 1950 (187 Wohnungen) gebaut. Kirchheim war nach seiner Eingemeindung 1920 einer der am schnellsten wachsenden Stadtteile, vor allem die städtische Wohnungsgesellschaft GGH baute hier in großem Stil. pop