Hintergrund - Uns wollte keiner
Die Ankunft der ersten Vertriebenen im Landkreis Buchen hat sich am Sonntag zum 75. Mal gejährt. Von rund 18 Millionen Reichsdeutschen in den Ostprovinzen des Deutschen Reichs und "Volksdeutschen" in den deutschen Siedlungsgebieten in Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa waren laut der Bundeszentrale für politische Bildung in der Endphase des Kriegs rund 14 Millionen in Richtung Westen geflüchtet oder nach dem Kriegsende vertrieben bzw. deportiert worden.
Die Daten der Volkszählungen in West- und Ostdeutschland von 1950 lassen die Bilanz dieser millionenfachen Fluchtbewegungen und Vertreibungen deutlich werden. Knapp 12,5 Millionen Flüchtlinge und Vertriebene waren aus den ehemaligen Ostgebieten des Deutschen Reichs, die in polnischen und sowjetischen Besitz übergegangen waren, und aus den Siedlungsgebieten der "Volksdeutschen" in die Bundesrepublik und in die DDR gelangt. Weitere 500.000 lebten in Österreich und anderen Ländern. In Hardheim kamen zahlreiche Vertriebene an, deren Nachfahren zum Teil noch heute hier leben und in der Region verwurzelt sind. (dore)