Hintergrund - Neckarzimmern

29.10.2018 UPDATE: 29.10.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 1 Sekunde

Einwohner: 1532

Gemarkungsfläche: 818 Hektar

Höhenlage: 136 Meter über NN

Geschichte: Erstmals wird Neckarzimmern 773 unter dem Namen "Cimbren" erwähnt. Die Bürger hatten es nicht leicht - neben Frondienst für den Burgherrn zwischen 1100 und 1650 wurde Neckarzimmern im Dreißigjährigen Krieg mehrfach geplündert und 1635 von der Pest heimgesucht. Seit dem Mittelalter war die Gemeinde eng mit der Burg verbunden und im Besitz der Burgherren. 1806 fiel Neckarzimmern ans Großherzogtum Baden.

Ausflugstipps: Immer einen Besuch wert sind die traditionellen Glasereien in Neckarzimmern. Hier gibt es Glasbläserhandwerk und fertige Produkte zu bestaunen - und zu kaufen. Ein erwähnenswertes Ausflugsziel ist auch die Burg Hornberg mit Museum, Burgbesichtigung, Restaurant und dazugehörigem Weingut. Hier kann man die Glanzzeit der Burgen und Ritter hautnah erleben und anschließend im Restaurant die Weine eines der ältesten Weingüter der Welt probieren.

Neckarzimmern, ein Ort, der schon vom Götz von Berlichingen regiert wurde – dessen berühmtes Zitat nach Goethe genauso gut von den Neckarzimmerern um 1600 hätte kommen können. Denn wenn es um Ausbeutung, Schinderei und Frondienst ging, wehrten sie sich vehement. Apropos Wehr: Vor Ort gibt es seit Mitte der 1930er-Jahre nicht nur eine Staustufe, auch die Bundeswehr ist in der Untertageanlage immer noch (mehr oder weniger) präsent.

1 Mittelalter: Die Burg Hornberg thront über Neckarzimmern: Hier lebte schon die Vorlage für Goethes Götz von Berlichingen – Heute laden Hotel und Restaurant zum Verweilen.

6 Mal wurde der Gipsstollen unter dem Hornberg umfunktioniert. Heute dient er der Bundeswehr als Untertageanlage – mit 170.000 m² als riesiges Munitionslager und Rechenzentrum.

1 Stein für jede Gemeinde der Verschleppten – 121 Erinnerungssteine, als Denkmal für die deportierten badischen Juden in Neckarzimmern aufgestellt, mahnen hier eindringlich.