Hintergrund - Kälteeinbruch-Extra

05.04.2022 UPDATE: 06.04.2022 06:00 Uhr 51 Sekunden

> Frostschutzberegnung nennt man das gezielte Besprühen von Nutzpflanzen im Obst-, Wein- und Gemüsebau mit dem Ziel, Pflanzen bei Frosteinbrüchen während der Vegetationsperiode zu schützen. Knospen, Blüten oder Früchte werden dabei mit sehr feinen Wassertröpfchen besprüht, die beim Gefrieren Erstarrungswärme freisetzen und unter der Eisschicht so das Erfrieren verhindern. Dabei werden Äpfel, Birne und Erdbeeren über, Steinobst dagegen üblicherweise unter den Kronen beregnet, da sonst "Schäden durch Vernässung entstehen", wie Wilhelm Jelkmann als Leiter des Fachinstituts für Pflanzenschutz in Obst- und Weinbau des Julius Kühn-Instituts mit Sitz in Dossenheim erklärt.

> Aufgrund des milden Winters und der frühlingshaften Temperaturen im März sei die Vegetation hier sehr weit fortgeschritten, Birnen etwa bereits in der Vollblüte. Vor diesem Hintergrund bestand bei den Frostnächten mit zuletzt bis zu –3,5 Grad Celsius "die Gefahr von Schäden an der Blüte mit Ernteausfällen oder Totalverlusten". Der Einsatz der Frostschutzberegnungsanlage auf der Dossenheimer Anlage für insgesamt vier Hektar Kernobst konnte Schäden verhindern. Es wird dort für Forschungsfragen wie etwa Bekämpfungsversuche gegen Schädlinge wie Feuerbrand, Apfelschorf oder Apfelwickler angebaut. Für einen erfolgreichen Frostschutz muss die Beregnungsanlage bereits vor Eintritt der für die Pflanzen kritischen Temperaturen laufen und zur Aufrechterhaltung des Schutzeffekts permanent Wasser gefrieren. Abgestellt wird erst, wenn das Eis zu tauen beginnt. bmi