Firmen setzen Zeichen gegen Diskriminierung
Firmen setzen Zeichen gegen Diskriminierung
Sie wollen mit gutem Beispiel vorangehen, den Respekt in ihren Unternehmen fördern und sich klar gegen Benachteiligung stellen: Auf Initiative der Deutschen Aidshilfe (DAH) haben im Juni dieses Jahres mehr als 50 Unternehmen und Organisationen eine Deklaration gegen Diskriminierung von Menschen mit HIV im Arbeitsleben unterzeichnet – darunter neben SAP und IBM der Autobauer Daimler und die Stadt Mannheim. Weitere folgen. Auch bei der Stadt Heidelberg laufen derzeit verwaltungsintern Abstimmungen zur Unterzeichnung der Deklaration.
"Die Stadt Heidelberg als Arbeitgeberin spiegelt die gesellschaftliche Vielfalt wider", erklärt Bürgermeister Wolfgang Erichson. "Dazu gehören auch Menschen mit HIV, die selbstverständlich ihre Talente und Fähigkeiten einbringen." Es werde Zeit, dass auch Heidelberg signalisiere: "HIV-positive Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind Kolleginnen und Kollegen wie alle anderen."
"Arbeit ist ein zentraler, sinnstiftender Bestandteil des Lebens", heißt es in der Deklaration. "Berufliche Benachteiligung verletzt die Menschenwürde, führt zu psychischer Belastung und macht Angst. Benachteiligung schwächt Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und schwächt Unternehmen." Im Fall von Diskriminierung sollen sich die Mitarbeiter der unterzeichnenden Unternehmen unter anderem an Beschwerdestellen wenden können, Führungskräfte und Betriebsräte sollen über das Leben mit HIV informiert werden.
Die Unternehmen begreifen die Unterzeichnung nicht nur als Frage individueller Rechte, sondern auch als Teil der Diversity-Strategie. Akzeptanz, meinen sie, sei "unerlässlich für ein produktives Betriebsklima". So sieht es auch Daimler-Personalvorstand Wilfried Porth: "Wir sind überzeugt, dass Menschen motivierter, leistungsfähiger und zufriedener sind, wenn sie sich mit ihrer Persönlichkeit und Identität so einbringen können, wie sie sind."
Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz erklärt, mit der Unterzeichnung der Deklaration unterstreiche die Stadt ihren Anspruch, ein Arbeitsklima zu schaffen, das von Offenheit und gegenseitigem Respekt geprägt sei, ein Klima, in dem alle Mitarbeitenden akzeptiert werden und ihre Potenziale bestmöglich entfalten können. Und Ernesto Marinelli, Personalchef für Europa, Afrika, China und Taiwan bei SAP, erklärt: "Wir bei SAP stehen für Respekt für jeden. Wir haben keine Angst vor Vielfalt. Vielfalt ist für uns wichtig, denn Vielfalt bedeutet Innovation. HIV ist für uns eine von zahlreichen Facetten." (kla)