Der Startelf-Check: Matthieu Delpierre
Matthieu Delpierre kann die TSG-Defensive stabilisieren
Matthieu Delpierre kann die TSG-Defensive stabilisieren
11 Zugänge, 14 Abgänge. 1899 Hoffenheim hat vor seiner fünften Bundesligasaison einen großen Umbruch vollzogen. Trainer-Manager Markus Babbel konnte durch seine Doppelfunktion seine Vorstellungen umsetzen und trägt für den neuen Kader die Verantwortung. Doch welcher von Babbels 11 Neuzugängen schafft auf Anhieb den Sprung in die Startelf? 1899aktuell wirft einen Blick auf die Vorbereitung der Neuen und kommentiert deren Chancen, einen Platz in Babbels Stammformation zu erlangen.
Der Start im neuen Team verlief für Matthieu Delpierre schleppend. Eine Verletzung, die er sich in einem der letzten Testspiele für den VfB Stuttgart zugezogen hatte, warf ihn lange zurück. Delpierre musste mehrere Wochen separat vom Team trainieren, ehe er in das Mannschaftstraining einsteigen konnte.
Doch der Plan des Trainerteams hat offenbar funktioniert. Inzwischen wirkt Delpierre körperlich nach knapp eineinhalb Jahren mit wechselnden Verletzungen körperlich stabil. In den letzten Testspielen übernahm er in der Innenverteidigung die Rolle des Taktgebers.
Eindrucksvoll ist tatsächlich Delpierres Einstellung. Es gibt nicht viele Profis, die Vater werden und nach zwei schlaflosen Nächten zurück zur Mannschaft eilen, um im Trainingslager in Feldkirchen an der Donau ein Testspiel zu bestreiten. Dass Delpierre gegen Wigan obendrein noch den spielentscheidenden Ausgleich köpfte, spricht Bände.
Stellungsspiel und Erfahrung sind die Stärken des 31-jährigen Franzosen. Andererseits hat Delpierre in einigen Testspielen noch große Defizite in seiner Schnelligkeit offenbart. Hier muss sich der Franzose noch eindeutig steigern, um auf Bundesliganiveau Kaliber wie Huntelaar, Lewandowski oder Gomez ausschalten zu können und zu der Stärke zurückzufinden, die ihn mit dem VfB Stuttgart einst zur deutschen Meisterschaft führten.
Fazit: Delpierre kann im Verbund mit Tim Wiese die TSG-Defensive stabilisieren und auch in Sachen Einstellung vorweg gehen. Allerdings muss der Franzose topfit sein, um seine Leistung abrufen zu können und an seiner Schnelligkeit weiter arbeiten. Auch seine Verletzungsanfälligkeit lässt Bedenken offen. Markus Babbel dürfte auf seinen alten Bekannten aus Stuttgarter Zeiten aber setzen. Startelfwahrscheinlichkeit: 75 %.