Der Animateur von der Reeperbahn

Appell vor dem Pokalspiel gegen Köln     

25.10.2011 UPDATE: 25.10.2011 15:23 Uhr 2 Minuten, 3 Sekunden
Der Animateur von der Reeperbahn

Appell vor dem Pokalspiel gegen Köln 

 

 

Holger Stanislawski ist ein Freund klarer Worte. Vor dem Zweitrunden- Spiel im DFB-Pokal heute Abend gegen den 1. FC Köln (20.30 Uhr/direkt in Sky) sprach der Trainer von 1899 Hoffenheim ein heikles Thema an. Es ging um die Zuschauer, die in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena eher stille Genießer und weniger feurige Fans sind. Stani, der vom "Freudenhaus" auf St. Pauli anderes gewohnt ist, würde sich wünschen, dass die Anhänger von Hoffenheim "nicht nur dasitzen, sondern aufstehen, klatschen und schreien, notfalls auch den Trainer auspfeifen."

Vor allem aber hörbar die junge Mannschaft unterstützen. "Damit könnte man zwei, drei Prozent mehr rauskitzeln und es würde keinem ein Zacken aus der Krone fallen", sagt Stanislawski. Enttäuscht war der 42-jährige Fußballlehrer, dass nach dem 1:0-Sieg am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach die Ränge innerhalb weniger Minuten zu Dreiviertel leer waren und nur der harte Kern aus der Südkurve die Sieger feierte. "Vielleicht muss ich die Spieler gleich auf die Ehrenrunde schicken und darf nicht erst Manöverkritik am Mittelkreis abhalten", überlegt der Trainer.

Nicht gegen Wladiwostok Nur 13.000 Karten wurden bisher fürs Pokalspiel heute Abend gegen den Bundesliga- Rivalen verkauft, 2.500 davon gingen nach Köln. Für die Heimspiel-Atmosphäre soll nun Stanis Bruder sorgen. "Den lass ich einfliegen, den wird man hören. Ich hoffe, dass er niemanden aufs Feld wirft", sagte der Coach augenzwinkernd. Der Trainer weiß, dass er sich mit seinem Appell nicht nur Freunde macht. "Vielleicht treffe ich damit den einen oder anderen, aber ich denke, dass ich auch einige aktivieren kann."

Die Stimmung im Stadion sei "ausbaufähig" – die Leistung auch, meint Stanislawski. Dabei kann man eigentlich nicht groß meckern. 1899 Hoffenheim hält Anschluss an die Spitze, die Abwehr ist stabiler geworden, gegen Dortmund (1:0), die Bayern (0:0) und zuletzt gegen Gladbach (1:0) gelangen bemerkenswerte Ergebnisse. Eine richtig gute Mannschaft zeichnet sich jedoch dadurch aus, dass sie konstant ist.

Vielleicht ist der Pokal deshalb der einfachere Weg, um ins internationale Geschäft zu kommen. Stanislawski räumt allerdings der Bundesliga Priorität ein, sagt: "Es lohnt sich nicht, einmal gegen Wladiwostok zu spielen, wenn man bis zur Verbandsliga durchgereicht wird."

Wenn heute Abend das eine oder andere neue Gesicht in der Mannschaft auftaucht, heißt das aber nicht, dass es mit dem Pokal-Ehrgeiz nicht weit her ist. Vielmehr will der Trainer von der großen Leistungsdichte des Kaders profitieren und den Profis das Gefühl geben, dass alle gebraucht werden. Nur Tobias Weis, Matthias Jaissle und Torwart Tom Starke sind gegen Köln definitiv nicht dabei. Sebastian Rudy und Sejad Salihovic könnten dagegen ein Thema sein.

Vor vier Wochen gab es in Köln nach einer ausgesprochen schwachen Leistung eine 0:2. Niederlage. "Daraus wollen wir die Lehren ziehen", fordert der Trainer, "wir müssen diesmal schneller, präziser und mehr über die Außen spielen. Vor allem dürfen wir uns nicht wieder auskontern lassen. Wir wollen weiterkommen – ohne Wenn und Aber."

Pokaltage waren in der Vergangenheit häufig Feiertage für Hoffenheim. Mit Siegen über die damals klassenhöheren Bayer Leverkusen, Karlsruher SC, Greuther Fürth und Eintracht Trier. Am liebsten würde Dietmar Hopp deshalb Ex- Trainer Hansi Flick als Maskottchen verpflichten. Dochder AssistentvonJogiLöw ist zur strikten Neutralität angehalten. Im Gegensatz zu den Zuschauern, die heute Abend gerne Flagge zeigen dürfen. Besser, sollen."

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