Ukraine-Krieg

Heilbronns Städtepartnerschaft nach Russland steht auf der Kippe

Weil sich der Bürgermeister der russischen Stadt Novorossijsk öffentlich als Unterstützer des Krieges in der Ukraine präsentiert, könnte Heilbronns Städtepartnerstadt mit der Kommune auf der Kippe stehen.

09.03.2022 UPDATE: 09.03.2022 13:51 Uhr 57 Sekunden
Das Mosaik vor dem Heilbronner Rathaus ist ein Sinnbild für die Städtepartnerschaften: Einige bröckeln schon. Die Partnerschaft mit der russischen Schwarzmeerstadt Novorossijsk ist vorerst gestoppt. Foto: Armin Guzy

Heilbronn. (dpa) Weil sich der Bürgermeister der russischen Stadt Novorossijsk öffentlich als Unterstützer des Krieges in der Ukraine präsentiert, könnte Heilbronns Städtepartnerstadt mit der Kommune auf der Kippe stehen. Die Äußerungen der Novorossijsker Stadtspitze belasteten die aktuellen Beziehungen schwer, sagte eine Sprecherin der Stadt Heilbronn am Mittwoch auf Anfrage. Oberbürgermeister Harry Mergel (SPD) wolle Anfang kommender Woche im Ältestenrat mit den Fraktionsvorsitzenden des Gemeinderats abstimmen, wie sich Heilbronn zur Städtepartnerschaft verhalten werde.

Mergel hatte zuletzt noch betont, er wolle den Gesprächsfaden mit der Zivilbevölkerung in Novorossijsk nicht abreißen lassen. Nun hat Andrej Kravchenko, das Stadtoberhaupt von Novorossijsk, in einer offiziellen Stellungnahme zum Krieg und anderem geschrieben: "Heute befreien unsere Truppen das ukrainische Land von den Nationalisten." Den Angriff bezeichnete er als "Teilnahme unseres Landes an der Sonderoperation in der Ukraine", der notwendig geworden sei, um "die vom achtjährigen Krieg erschöpfte Bevölkerung von Donbass zu befreien".

Die südrussische Hafenstadt Novorossijsk mit ihren 240.000 Einwohnern ist Heilbronns jüngste Partnerstadt. Die Zusammenarbeit wurde im Jahr 2019 besiegelt. Seit Ende 2021 ist Andrej Kravchenko dort Bürgermeister. Über seine Äußerungen auf Instagram hatte zuvor die "Heilbronner Stimme" berichtet.

Wegen des russischen Angriffs hat Karlsruhe seine offiziellen Kontakte zur Partnerstadt Krasnodar in Südrussland bereits ausgesetzt. In der aktuellen Situation sei es unvorstellbar, die durch die Städtepartnerschaft geschaffenen "Brücken und Anker der Zuversicht, des Vertrauens und des Friedens weiterzunutzen", teilte die Stadt am Freitag vergangener Woche mit. Jubiläen ließen sich keine feiern, offizielle Kontakte nicht pflegen und Delegationsbesuche nicht planen.

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