Das Kino wird schon bald abgerissen
Die Stadt hat das Areal an Hollerbach verkauft. Hier soll nun ein neues Wohn- und Geschäftshaus entstehen.

Buchen. (rüb) "Es ist ein gutes Zeichen, dass in die Stadt investiert wird", stellte Bürgermeister Roland Burger bei der Vorstellung aktueller Projekte der Stadtsanierung fest. Die wichtigste Nachricht: Das ehemalige Kino wird abgerissen und durch ein neues Wohn- und Geschäftshaus ersetzt. Bereits im Frühjahr sollen die Abrissarbeiten beginnen.
Das Sanierungsgebiet "Historische Altstadt" wurde 2015 in das Landessanierungsprogramm aufgenommen. Da das Angebot sehr gut nachgefragt wird und die Sanierungsmittel nicht ausreichen, bereite die Stadt derzeit einen Aufstockungsantrag vor, informierte Burger. Nachfolgend ein Blick auf die bedeutendsten aktuellen Projekte:
> Kino: Seit mittlerweile elf Jahren hat das "Gloria"-Kino seine Türen geschlossen. Sie werden sich auch nicht mehr öffnen, denn der neue Eigentümer, die Firma Hollerbach-Bau (Hardheim), plant den Abriss des Gebäudes und den Bau eines großen Wohn- und Geschäftshauses. Die ursprüngliche Idee, die alte Bausubstanz zu erhalten und das Gebäude zu sanieren, sei aufgrund des schlechten Zustands nicht umsetzbar, teilte Bürgermeister Burger mit. Das Projekt stelle eine Aufwertung der Innenstadt dar. Durch die Nachverdichtung entstehen im Stadtzentrum moderne Wohnungen und Geschäftsräume.
Die Stadt hatte das Areal, das eine der größten zusammenhängenden innerstädtischen Entwicklungsflächen darstellt, 2016 erworben. Nun hat sie es an Hollerbach verkauft, ebenso drei Gebäude nördlich des Kinos (Kellereistraße 2 bis 6), die auch abgerissen werden sollen. Dadurch wird das neue Gebäude sowohl einen Zugang von der Friedrichstraße wie auch von der Kellereistraße erhalten. Insgesamt hat Hollerbach dort Grundstücke in einer Größe von 1250 Quadratmetern erworben.
Der Neubau soll Wohnungen, Laden- und Praxisflächen sowie eine Tiefgarage erhalten und größer werden als ursprünglich geplant (die RNZ berichtete). Im Detail sehen die Planungen wie folgt aus: Im Untergeschoss sind eine Gewerbeeinheit (258 Quadratmeter) und eine Tiefgarage vorgesehen. Im Erdgeschoss sind eine zweite Gewerbeeinheit (380 Quadratmeter) und eine Praxis (300 Quadratmeter) angedacht.
Auch interessant
Im Obergeschjoss sollen vier Wohnungen (70 bis 120 Quadratmeter groß) entstehen. Weitere vier Wohnungen (55 bis 105 Quadratmeter) sind im Dachgeschoss eingeplant. Jede Wohnung soll eine Terrasse/Loggia erhalten. Mit den Abrissarbeiten soll nach Genehmigung des Bauantrags begonnen werden, sagte Dr. Maximilian Hollerbach auf Nachfrage der RNZ. Der Bauantrag soll in der Dezember-Sitzung des Gemeinderats behandelt werden.
> Lohplatz-Bebauung: Nach der archäologischen Voruntersuchung (die RNZ berichtete) wird es nun noch ergänzende Grabungen geben, so dass der geplante Neubau eines Mehrfamilienhauses mit sieben Wohnungen wohl erst im Frühjahr starten kann. Bauherr ist Dr. Maximilian Hollerbach (Hardheim). Ein Fragment der Stadtmauer bleibt erhalten und wurde bereits hergerichtet. Zudem wird neben dem Neubau ein Weg angelegt, der künftig die Innenstadt mit der "Alla Hopp"-Anlage verbindet.
> Friedrichstraße 3: Hier sind ein Umbau und eine Modernisierung des Wohnhauses geplant. Zudem sollen Carports, Terrasse und Balkone geschaffen werden.
> Vorstadtstraße 37–39 (Gasthaus "Löwen"): Nachdem die Außensanierung des denkmalgeschützten Gebäudeensembles abgeschlossen ist, soll es Schritt für Schritt innen weitergehen. So soll das Gasthaus einen Saal, eine Weinlaube und eine Terrasse erhalten. In einem weiteren Schritt sind auch Fremdenzimmer vorgesehen. "Ein Gewinn für Buchen", freute sich Burger über die Initiative von Eigentümer Konrad Grimm und lobte auch das Engagement der Wirte.
> Vorstadtstraße 28 ("Reinhardts Hotel"): Das neue Hotel sei ein besonders gelungenes Sanierungsobjekt, lobte der Bürgermeister und stellte vor allem die Liebe zum Detail heraus, die den Umbau kennzeichne. Aber nicht nur die Optik, auch die zusätzlichen Übernachtungszimmer täten Buchen gut.
> Hochstadtstraße 27-29: Trotz des erheblichen Investitionsbedarfs und der Auflagen durch den Denkmalschutz wurde ein Investor für das Doppelhaus gefunden. Dort sollen vier Wohnungen entstehen, so die gute Nachricht.
> Neubau Spitalstraße: Bereits vor knapp zwei Jahren wurden die Pläne für den Neubau eines Mehrfamilienwohnhauses mit acht Wohnungen im "Rammelhof" hinter dem Hotel "Prinz Carl" vorgestellt. Der Investor hat zwar inzwischen gewechselt, das Projekt soll aber dennoch zeitnah verwirklicht werden, teilte Burger mit.
> Obergasse 1: Das Kiesersche Haus, das die Joseph-Martin-Kraus-Musikschule beherbergt, wurde zwar saniert, aber nun wurden Schäden in der Dachkonstruktion bekannt. Wie Technischer Dezernent Hubert Kieser aufzeigte, laufe gerade eine Untersuchung des Gebälks, um der Ursache auf die Spur zu kommen.



