Eppelheimer Rathaussturm am Bildschirm
Der Eppelheimer Carneval Club führt das Spektakel unter Einhaltung aller Corona-Auflagen durch.

Von Sabine Geschwill
Eppelheim. Fastnacht aus Eppele gibt’s auch im Corona-Jahr – nur ohne Live-Publikum und in anderem Format. Bei der "kürzesten Kampagne aller Zeiten" des Eppelheimer Carneval Clubs (ECC) lassen sich alle Aktivitäten von zu Hause oder unterwegs per Internet mitverfolgen. Den Anfang macht am heutigen Dienstagabend der Rathaussturm. Die Eppelheimer Karnevalisten wollen Bürgermeisterin Patricia Rebmann auch in Pandemie-Zeiten den Rathausschlüssel entlocken und in der Folge als Belohnung bis Aschermittwoch den Chefsessel der Stadt besetzen.
Den Rathaussturm gänzlich ausfallen zu lassen, kam für den ECC nicht in Frage. Stattdessen haben sie sich wie berichtet mit der Stadtverwaltung ein Corona-konformes Konzept überlegt: Erstürmung und Schlüsselübergabe wurden vorab und mit nur zwei Akteuren per Videodreh festgehalten. Der Elferrat ist zur Verstärkung an den Bildschirmen zugeschaltet und kann von dort das Geschehen kommentieren und mit "Eppele Helau"-Rufen unterstützen.
Sitzungspräsident Jens Schneider und ECC-Vize Mark Föhr stellen sich mutig den von Bürgermeisterin Patricia Rebmann erdachten Aufgaben. Sie hat auch das Drehbuch zum diesjährigen digitalen Rathaussturm geschrieben. Ihrer erdachten Geschichte gab sie den Titel "Der Sturmtraum". In ihrem Traum müssen die ECC-Aktiven lustige Herausforderungen meistern. Stadtmitarbeiter Klaus Hildebrandt, der als "der weise Klaus" die Aufgaben stellt, war beim Videodreh von zu Hause aus zugeschaltet und achtete darauf, dass alle Aufgaben zur Zufriedenheit erfüllt wurden.
Sitzungspräsident und Vize-Chef hatten beispielsweise die allseits bekannten AHA+L-Regeln umzusetzen, also Abstand halten, Hygienemaßnahmen einhalten, Alltagsmaske tragen und Lüften – in diesem Fall das Rathaus. Beim Galgenmännchen-Spiel war der Satz "Kauft regional, unterstützt die Geschäfte!" zu erraten. Gedreht wurden die einzelnen Szenen im Rathaus und auf dem Vorplatz. Daniel Horsch und Alexander Stuntz hielten alle Szenen per Videokamera fest. Regie führte Stadtsprecher Christoph Horsch.
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"Auch dieses Jahr, wer hätte es gedacht, gibt’s irgendwie auch Fassenacht!", freute sich Schneider in bester Reimmanier. "Der Elferrat am Bildschirm thront, die Ansicht, sie ist ungewohnt." Doch damit wolle man zeigen, durch Corona lasse man sich die Stimmung nicht vergeigen. Mit Abstand und mit reichlich Schutz, dem Ärger und der Angst zum Trutz, wolle man die Eppelheimer online mit einer kessen, kurzen Sonderkampagne fesseln. "Frau, Mann, Kind, Katz und Hund – bleibt mir bitte alle g’sund! Macht mir keine dummen Sachen, schützt die Alten und die Schwachen."
"Es müssen unter diesen Zeiten schon viel zu viele Menschen leiden. Nur zusammen kriegen wir es hin – mit Medizin und Disziplin", appellierte Schneider. Damit die Regentschaft beginnen kann, braucht es wie erwähnt den Rathausschlüssel. Der Sitzungspräsident forderte: "Patricia, geb‘ des Ding jetzt her, des fällt doch gar net so schwer. Schließlich is unser Regiment in zwee Woche doch widda am End."
Info: Der digitale Rathaussturm ist am heutigen Dienstag, 2. Februar, ab 20.11 Uhr unter www.ecc1974.de und auf den Internet-Kanälen des ECC zu sehen. Live auf Facebook: https://www.facebook.com/EppelheimerCC



