Hilfe für Senioren

Limbach und Waldbrunn organisieren Impftermine

Limbach und Waldbrunn wollen Senioren bei Anmeldung unterstützen - E-Mail-Regelung stellt Verwaltungen vor Herausforderung

15.01.2021 UPDATE: 16.01.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 9 Sekunden
Weil es an Impfstoff fehlt, können im KIZ in der ersten Woche nur 180 Menschen geimpft werden. Symbolfoto: dpa

Von Caspar Oesterreich

Limbach/Waldbrunn. Die zentrale Hotline (116.117) ist seit Wochen überlastet, auch die entsprechende Webseite (impfterminservice.de) stürzt immer mal wieder ab. In ganz Deutschland häufen sich Probleme bei der Terminvergabe für Corona-Schutzimpfungen: Senioren hängen stundenlang in der Warteschleife, um dann irgendwann zu erfahren, dass keine mehr frei sind. Nur wenige bekommen einen der (zum Glück) begehrten Impftermine, selbst internetaffine Über-80-Jährige haben es nicht leicht. Die Gemeinden Limbach und Waldbrunn wollen ihre älteren Bürger dabei unterstützen und bieten einen eigenen Termin-Service an. Doch selbst ihre Erfolgschancen halten sich in Grenzen.

"Der Impfbeginn gestaltet sich etwas wackelig. Es stehen zunächst nicht genug Impfdosen für alle zur Verfügung, und für die Terminvergabe braucht man Geduld", erklärt Limbachs Bürgermeister Thorsten Weber. Zumindest in den kommenden Wochen wolle die Gemeindeverwaltung deshalb aktiv helfen: "Alle Bürgerinnen und Bürger, die 80 Jahre und älter sind, somit der ersten Stufe des Impfplans angehören, können sich bei Bedarf bei uns melden", betont Weber. Dann werde die Gemeinde für sie einen Termin im Kreisimpfzentrum (KIZ) in Mosbach vereinbaren.

Hintergrund

> Termine im Mosbacher Kreisimpfzentrum können ab Dienstag, 19. Januar, über die zentrale Hotline 116.117 sowie online unter impfterminservice.de vereinbart werden.

> Impfberechtigt sind Personen im Alter von 80 Jahren und älter, Heimbewohner, Altenpfleger sowie

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> Termine im Mosbacher Kreisimpfzentrum können ab Dienstag, 19. Januar, über die zentrale Hotline 116.117 sowie online unter impfterminservice.de vereinbart werden.

> Impfberechtigt sind Personen im Alter von 80 Jahren und älter, Heimbewohner, Altenpfleger sowie medizinisches Personal.

> Senioren aus Waldbrunn erreichen den Termin-Service der Gemeinde unter Tel.: (06274) 930211 zu den Öffnungszeiten des Bürgerbüros ab sofort.

> Senioren aus Limbach erreichen den Termin-Service der Gemeinde unter Tel.: (06287) 920025 montags bis donnerstags von 8 bis 12.30 Uhr und von 14 bis 16 Uhr, freitags von 8 bis 12.30 Uhr. (cao)

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"Eine konkrete Terminvergabe kann von uns natürlich nicht garantiert werden, da diese von der Logistik und dem Impfstoff abhängt", sagt der Bürgermeister weiter. Man werde aber versuchen, den Terminwünschen – ob vor- oder nachmittags – gerecht zu werden. Der zweite Termin erfolge (je nach Impfstoff) dann circa 21 Tage nach der ersten Impfung. In Ausnahmefällen kümmere sich die Gemeinde auch um den Transport zum KIZ im Mosbacher Obertorzentrum. "Zur Not fahre ich die Menschen auch selbst dorthin", zeigt Weber großes Engagement. Das gelte allerdings nur für diejenigen, die keine Verwandten oder Bekannten haben, die dies übernehmen könnten. Auch den von der Krise gebeutelten Taxiunternehmen wolle man keine Kunden wegnehmen, betont der Bürgermeister.

Einen solchen Fahrdienst könne die Gemeinde Waldbrunn nicht stemmen, erklärt Hauptamtsleiterin Andrea Friedel-Wäsch auf Anfrage der RNZ. Aktiv wird man dennoch: Um das Angebot des gemeindeeigenen Termin-Service analog zum Limbacher Modell bekannt zu machen, schreibe man alle Bürger älter als 80 Jahre persönlich an und informiere über die Möglichkeiten "Wir hoffen natürlich, dass sich viele der aktuell berechtigten Senioren impfen lassen, gehen aber davon aus, dass nur ein kleiner Teil auf unseren Termin-Service angewiesen ist", sagt Hauptamtsleiterin Friedel-Wäsch. "Unser Angebot richtet sich in erster Linie an diejenigen, die keine Verwandten oder Angehörigen in der Nähe haben, die Helfen können", ergänzt Bürgermeister Markus Haas.

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Rund 500 Menschen in Limbach und Waldbrunn sind 80 Jahre oder älter und leben nicht in einem Seniorenheim. Dort sind die mobilen Impfteams im Einsatz – von dem Terminchaos bleiben Heimbewohner verschont. Doch trotz der Unterstützung durch die Limbacher und Waldbrunner Gemeindeverwaltungen werden sich viele der 500 Senioren noch etwas gedulden müssen: Denn nach der Öffnung des KIZ am 22. Januar sind in der ersten Woche insgesamt nur 180 Impfungen vorgesehen. Gäbe es genug Impfstoff, wären bei voller Auslastung 750 Impfungen pro Tag im Obertorzentrum möglich (die RNZ berichtete). Im gesamten Neckar-Odenwald-Kreis leben fast 9700 Menschen, die 80 Jahre und älter sind.

Nachdem sich die Über-80-Jährigen in Limbach oder Waldbrunn gemeldet haben, müssen Mitarbeiter der Verwaltung in ihrem Namen bei der zentralen Impf-Hotline anrufen oder es online über die Webseite probieren. Herausforderung für die Gemeinden dabei: Je E-Mail-Adresse können maximal drei Personen auf der Webseite angemeldet werden. Danach blockiert die für die Webseite verantwortliche Kassenärztlichen Bundesvereinigung die Adressen, um vor Missbrauch und Spam zu schützen.

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