Schwetzinger Festspiele

Vorerst gibt es nur ein Viertel der Karten

Der reduzierte Vorverkauf der Schwetzinger Festspiele 2021 startet am 4. Dezember

25.11.2020 UPDATE: 26.11.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 54 Sekunden

Das "Denkmal" auf dem Schwetzinger Schlossplatz zu Kurfürst Carl Theodor. Archivfoto: Lenhardt

Von Matthias Roth

Schwetzingen. Planungssicherheit kann man derzeit vor allem den Künstlern, aber auch dem Publikum nicht geben, dafür aber eine Perspektive: Die Künstlerische Leiterin der Schwetzinger SWR-Festspiele, Heike Hoffmann, ist trotz der Unbilden zuversichtlich, dass sich mit dem beginnenden Frühjahr und mit zur Verfügung stehenden Impfstoffen die Lage bessern wird und Musiktheater und Konzerte in größerem Umfang wieder möglich werden. Am 29. April soll das Festival in der Spargelstadt mit der neuen Oper von Isabell Mundry "Im Dickicht" eröffnet werden.

Das Festspielprogramm 2021 sei eigentlich schon vor Corona fertig geplant gewesen, so Hoffmann, und sieht entsprechend etwa 45 Veranstaltungen in vier Wochen vor. Da derzeit niemand vorhersagen könne, wie sich die Situation bis nächstes Jahr entwickelt, habe man am Grundkonzept kaum etwas geändert, außer dass die gestrichene Eröffnungsproduktion vom Mai, ein Beethoven-Projekt mit Nico & The Navigators und dem Kuss-Quartett, nun das Festival im nächsten Jahr beschließen soll. Eine dritte szenische Produktion wird "Orpheus und die Zauberharfe" (nicht nur für Kinder) aus Oldenburg mit Musik von Monteverdi bis Gluck sein.

Die Festspiele 2021 stehen unter dem Motto "Erinnern". In Anlehnung an den von Aleida Assmann geprägten Begriff des "kulturellen Gedächtnisses" wurde ein Programm konzipiert, "das neben ästhetischen und künstlerischen auch biografische, gesellschaftspolitische und historische Dimensionen des Leitmotivs spiegelt", so Heike Hoffmann.

Dem Mythos von Orpheus sind dabei neben Glucks Oper mit der Akademie für Alte Musik Berlin und dem RIAS Kammerchor sowie dem Opern-Pasticcio für Familien auch eine musikalisch-literarische Collage mit dem Schauspieler Udo Samel gewidmet. Burgschauspieler Peter Simonischek gestaltet darüber hinaus einen Abend gemeinsam mit der Musicbanda Franui, und Ulrich Noethen begibt sich zusammen mit dem Boulanger-Trio und Hans von Trotha auf eine Sentimental Journey auf den Spuren des englischen Autors Laurence Sterne.

Drei Konzerte sind Josquin Desprez gewidmet, dessen Todestag sich 2021 zum 500. Mal jährt. Beteiligt sind hier die Schola Heidelberg und das ensemble aisthesis, die Geigerin Elisabeth Kufferath, die Capella de la Torre, das Chorwerk Ruhr und die Tallis Scholars. Residenzkünstler dieses Festspieljahrgangs sind mit jeweils drei Konzerten die Capella de la Torre, das Tetzlaff Quartett und der Bratschist Nils Mönkemeyer. Wiederbegegnungen soll es mit internationalen Künstlern wie András Schiff, Christoph Prégardien, Alexander Lonquich, Jörg Widmann oder Antje Weithaas geben.

Zahlreiche Künstler werden aber auch erstmals in Schwetzingen zu erleben sein, darunter das auf Alte Musik spezialisierte Ensemble Correspondances aus Frankreich und das Cuarteto Quiroga aus Spanien. Bewährte Programmlinien wie die Streichquartett-Matineen an Sonn- und Feiertagen, die Preisträgerkonzerte des ARD-Musikwettbewerbs oder die Orchesterakademie mit dem SWR Symphonieorchester werden fortgesetzt. Während der gesamten Festspiele ist die Klanginstallation "Alla Turca" der international renommierten Klangkünstlerin Christina Kubisch im Schlossgarten Schwetzingen zu erleben.

Der Vorverkauf der Schwetzinger Festspiele 2021 startet am 4. Dezember. Zunächst wird nach den derzeit geltenden Corona-Regeln nur etwa ein Viertel des Gesamtkartenkontingents in den Verkauf gegeben. Man hofft aber auf die Lockerung der Abstandsregeln zu Beginn des nächsten Jahres und wird dann sukzessive weitere Karten freigeben. Auch hier gilt, wie fast überall: Der frühe Vogel fängt den Wurm.

Info: www.schwetzinger-swr-festspiele.de

Heike HoffmannFoto: dpa
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