"Lockdown light"

Neckargemünd verschärft Corona-Maßnahmen

Sporthallen, Friedhofskapellen, Stadtbücherei und Museum sind ab sofort geschlossen

27.10.2020 UPDATE: 28.10.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 16 Sekunden
Auch die Kapelle auf dem Neckargemünder Friedhof und die Banngartenhalle sind nun wegen der steigenden Corona-Zahlen in der Stadt am Neckar geschlossen. Fotos: Frenzel/Haasemann-Dunka

Von Christoph Moll

Neckargemünd. In der Landes- und Bundespolitik wird wegen der rasant steigenden Infektionszahlen der Ruf nach härteren Corona-Maßnahmen laut. Eine Art "Lockdown light" auf kommunaler Ebene gibt es inzwischen in Neckargemünd. Dort hat die Stadt nun durchgegriffen, da bereits die höchste Stufe des lokalen Pandemiekonzepts erreicht ist. So wurden alle Sporthallen geschlossen.

"Wir sehen den Ernst der Lage und ziehen unseren Plan durch", sagte Bürgermeister Frank Volk am gestrigen Dienstag auf RNZ-Anfrage. "Uns bereitet Sorge, dass sich das Virus in der Fläche ausbreitet." Mit nun elf Infizierten liege man nun auch für Neckargemünd rechnerisch über der kritischen Marke von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen.

In Neckargemünd legt man das Augenmerk jedoch auf "bereinigte Fälle", bei denen ein infiziertes Ehepaar zum Beispiel nur als ein Fall gezählt wird.

Ende der vergangenen Woche war mit fünf solcher Fälle schon die erste Stufe des Pandemiekonzepts erreicht. Erste Maßnahmen wie ein Zuschauerverbot bei Wettkämpfen in Sporthallen und eine Begrenzung von maximal zehn Kindern gleichzeitig auf öffentlichen Spielplätzen wurden ergänzend zu den Regelungen im Bundesland und im Landkreis getroffen.

Das Rathaus war bereits für den Publikumsverkehr geschlossen worden. Zudem hatte die Stadt ein Verbot von Alkoholkonsum für Menzerpark und die Burgruine Reichenstein von 19 bis 6 Uhr erlassen.

Nun wurde die kritische Marke von sieben "bereinigten Fällen" sogar um einen Fall überschritten. Damit wurden alle Sporthallen im Stadtgebiet, alle Kapellen auf Friedhöfen, die Stadtbücherei und das Museum geschlossen. Zudem gilt ein Zuschauerverbot bei Sportveranstaltungen im Freien.

Die Stadt habe die Nutzer der Sporthallen wie die Vereine per E-Mail informiert, so Volk. Schulsport soll nach den Herbstferien in der kommenden Woche wieder möglich sein. Sport im Freien sei weiter möglich.

Die Nutzungsuntersagung für die Sporthallen und die Kapellen sowie die Schließungen gelten so lange, bis die Fallzahlen nachhaltig sinken, so Volk: "Das kann noch länger gehen."

Trauerfeiern im Freien seien weiter möglich. In der Stadtbücherei können telefonisch oder per E-Mail Bücher zum Abholen bestellt werden.

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