Poser-"Tourismus"

Immer öfter kommen Poser aus dem Umland nach Mannheim

Polizei registriert steigende Zahl von Fahrern aus umliegenden Bundesländern

16.08.2020 UPDATE: 17.08.2020 06:00 Uhr 57 Sekunden
Seit vier Jahren gibt es in Mannheim eine Ermittlungsgruppe der Polizei, die gegen die Poser-Szene vorgeht. An den Autos werden häufig die Auspuffanlagen manipuliert, sodass die Boliden ordentlich Krach machen. Damit wollen die Poser Eindruck schinden. Foto: Anspach

Von Wolfgang Jung

Mannheim. Im Kampf gegen Autoposer haben Polizisten in Mannheim eine steigende Zahl von Fahrern aus den benachbarten Bundesländern Rheinland-Pfalz und Hessen festgestellt. Das Polizeipräsidium Mannheim teilte mit, dass es die Kontrolleure in den Quadraten mit Fahrern von aufgemotzten Protz-Boliden auch aus Alzey und Germersheim, aus dem hessischen Ried und sogar aus Heilbronn zu tun hätten. Auch Autokennzeichen aus Ludwigshafen und dem Rhein-Main-Gebiet seien oft zu sehen. Hingegen sei die Zahl der "einheimischen" Fahrer mit MA-Kennzeichen zuletzt deutlich gesunken.

"Was augenscheinlich ist, sind die vielen auswärtigen Fahrzeuge, die abends in die Innenstadt einfahren und zu späterer Stunde selbstverständlich auch wieder ausfahren", sagte ein Sprecher der Polizei. Mannheim sei mit Blick auf die Verkehrswege entlang der Straßencafés in der Innenstadt "ein idealer Ort, um sein Fahrzeug öffentlichkeitswirksam vorzustellen". Hier greifen die Ermittler die meisten illegal veränderten und zu lauten Fahrzeuge auf.

Auch wegen der Zunahme von Poser-Autos aus dem Rheinland-Pfalz-Gebiet und Hessen pflege die Polizei in Mannheim einen engen Kontakt mit Behörden aus der Nachbarschaft, sagte der Sprecher. "Die Zusammenarbeit mit dem Polizeipräsidium Rheinpfalz in Ludwigshafen ist aufgrund der Nähe intensiv, und es findet ein fortwährender Erfahrungsaustausch statt."

Poser gelten als Phänomen in Mannheim. Mit dem Begriff bezeichnen die Behörden Autofahrer, die mit aufheulenden Motoren an belebten Plätzen vorbeirollen, um mit ihren oft manipulierten Wagen anzugeben. In Mannheim wurde vor vier Jahren eigens dazu eine Polizei-Ermittlungsgruppe gegründet. Allein 2018 und 2019 zogen die Beamten in der Stadt insgesamt mehr als 100 Fahrzeuge wegen Manipulationen aus dem Verkehr.

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