Schönau

Ölteppich in der Steinach (Update)

Polizei ermittelt - Zeugen gesucht

03.08.2020 UPDATE: 03.08.2020 12:18 Uhr 1 Minute, 29 Sekunden
Feuerwehrleute errichteten Barrieren, um das Öl auf dem Wasser aufzustauen. Foto: Feuerwehr

Schönau/Neckarsteinach. (cm) Zum zweiten Mal innerhalb von nicht einmal einer Woche ist die Steinach verunreinigt worden. Bereits Anfang der vergangenen Woche war es in Neckarsteinach zu einem Fischsterben gekommen, da möglicherweise aus der Kläranlage an der Gemarkungsgrenze zu Schönau ein Flockungsmittel in den Bach geraten war. Am Sonntagnachmittag schwamm nun ein Ölteppich auf der Steinach.

Wie Schönaus Feuerwehrkommandant Dirk Happes berichtete, hatten Anwohner im Ringmauerweg gegen 15 Uhr das Öl gesichtet. Es folgte ein rund vierstündiger Einsatz für 30 Feuerwehrleute. "So weit wir schauen konnten, war ein bis zu zweieinhalb Meter breiter Ölfilm auf der Steinach", erzählte Happes. Die Feuerwehr setzte in Höhe der Stadtapotheke eine schwimmende Barriere in den Bach, um das Öl an der Wasseroberfläche aufzufangen. Weil aber auch im weiteren Verlauf Richtung Neckarsteinach Öl zu sehen war, wurde noch die dortige Feuerwehr alarmiert. Diese setzte mit 14 Einsatzkräften in Höhe des Schönauer Industriegebiets eine weitere Ölbarriere. "In Neckarsteinach haben wir kein Öl mehr gesehen", berichtete zwar der dortige Stadtbrandmeister Sven Schmitt. Sein Schönauer Kollege Dirk Happes war sich aber sicher: "Wir haben nicht alles einfangen können."

Das aufgestaute Öl wurde abgeschöpft, die Barrieren blieben aber sicherheitshalber im Wasser. "Komisch war nämlich, dass immer Öl nachkam", so Happes. Obwohl Feuerwehr und Polizei den Bach bis Heiligkreuzsteinach abgingen, blieb die Herkunft des Öls unklar. Die Neckargemünder Polizei ermittelt und nimmt Hinweise unter Telefon 0 62 23 / 9 25 40 entgegen.

Ein Zusammenhang mit dem Vorfall vor einer Woche wird ausgeschlossen – zumal die Kläranlage als damals wahrscheinlicher Verursacher weiter bachabwärts liegt. Ob diese es aber wirklich war, soll eine Untersuchung von Wasserproben und toten Forellen zeigen. Ergebnisse lagen der Polizei gestern noch nicht vor. Bei der neuerlichen Verunreinigung soll es nicht zu Schäden an Flora und Fauna gekommen sein. Viele Fische sind in der Steinach wohl auch nicht mehr übrig.

Update: Montag, 3. August 2020, 19.59 Uhr

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Schönau. (pol/kaf) Rund eine Woche nach dem rätselhaften Fischsterben in der Steinach ermittelt die Polizei erneut wegen einer Gewässerverunreinigung in dem Fluss. Wie die Beamten mitteilen, zog sich am Sonntagnachmittag ein Ölfilm ab der Schneidmühlstraße mehrere einhundert Meter die Steinach entlang. Die Feuerwehren Schönau und Neckarsteinach waren im Einsatz und errichteten Ölsperren. Über Schäden der Flora und Fauna liegen bislang keine Informationen vor.

Hinweise auf den Verursacher gibt es nicht. Zeugen, die etwas zur Aufklärung beitragen können, können sich unter der Telefonnummer 06223/9254-0 melden.