Alois-Gerig-Nachfolge

Zwei Kandidaten wollen in den Wahlkampf

Nina Warken und Joachim Döffinger wollen die Nachfolge von MdB Alois Gerig (CDU) antreten

10.07.2020 UPDATE: 10.07.2020 18:00 Uhr 1 Minute, 40 Sekunden
Zwei Bewerber um eine Kandidatur: Joachim Döffinger und Nina Warken. Fotos: zg/ar

Odenwald/Tauber. (ar) Das Nachfolgerennen um die CDU-Bundestagskandidatur im Wahlkreis Odenwald/Tauber ist eröffnet. Nach dem Verzicht des direkt gewählten Abgeordneten Alois Gerig haben die derzeitige Bundestagsabgeordnete Nina Warken auf RNZ-Anfrage und der Assamstadter Bürgermeister Joachim Döffinger mit einer Pressemitteilung ihre Bewerbungen bekannt gegeben. Dies ist eine besondere Konstellation, denn beide stammen aus dem CDU-Kreisverband Main-Tauber.

"Ich möchte mich der Herausforderung stellen, das Direktmandat in unserem Bundestagswahlkreis Odenwald-Tauber wieder für die CDU zu gewinnen", sagt Nina Warken, die Ende 2018 für den heutigen Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth, in den Bundestag nachgerückt ist. Die Juristin saß schon von 2013 bis 2017 im deutschen Parlament und war unter anderem CDU-Obfrau im NSA-Untersuchungsausschuss. 2017 hatte Nina Warken parteiintern auf eine Kandidatur gegen Alois Gerig verzichtet.

Hintergrund

Zum Verzicht des Bundestagsabgeordneten Alois Gerig (CDU) haben sich Minister Peter Hauk, Landrat Dr. Achim Brötel und Mosbachs Oberbürgermeister Michael Jann geäußert.

Minister Peter Hauk: "Ich respektiere die Entscheidung von Alois Gerig, aber ich

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Zum Verzicht des Bundestagsabgeordneten Alois Gerig (CDU) haben sich Minister Peter Hauk, Landrat Dr. Achim Brötel und Mosbachs Oberbürgermeister Michael Jann geäußert.

Minister Peter Hauk: "Ich respektiere die Entscheidung von Alois Gerig, aber ich bedaure sehr, dass wir ihn als starke Kraft und Stimme in Berlin verlieren. Er ist für mich im Wahlkreis und als Landwirtschaftsminister ein verlässlicher Partner, der in diesen herausfordernden Zeiten seine Kompetenz und seine Erfahrung zum Wohle unserer Bauern, vor allem aber für die Menschen im ländlichen Raum einsetzt. Wir konnten gemeinsam viel erreichen. Durch seine offene und sachbezogene Art ist er nicht nur in der CDU, sondern vor allem in der Landwirtschaft hochgeschätzt. Ein Politiker, dem man glaubt und vertraut. Eine Auszeichnung, auf die er stolz sein kann. Ich hoffe, dass er weiter als kompetenter Ratgeber zu Seite stehen wird."

Landrat Achim Brötel: "Alois Gerig lebt sein Mandat als Abgeordneter auf eine wirklich bewundernswerte Weise quasi rund um die Uhr. Er ist einer von uns. So denkt er, so spricht er und so handelt er vor allem auch. Nah bei den Menschen, mit einer extrem hohen Präsenz und großer Sachkunde, jederzeit ansprechbar, bienenfleißig, bestens vernetzt, absolut geerdet und sehr verlässlich. Nicht nur einfach ein Kumpel, sondern ein echter Freund. Der seinerzeitige Wahlkampfslogan "Alle für Alois" lässt sich deshalb jederzeit auch umkehren: Alois Gerig ist nämlich auch immer für alle Menschen in seinem Wahlkreis dagewesen und hat dabei unglaublich Vieles erreicht. Ein Glücksfall für die Region, wie es ihn nur selten gibt. Er wird uns deshalb zweifelsohne fehlen. Auf der anderen Seite kann ich ihn aber auch gut verstehen. Das Leben besteht eben aus mehr als nur aus Terminen. Und: Sein Rückzug bietet uns künftig auch die Chance zu einem echten Generationenwechsel. Ich setze da ganz auf Nina Warken. Wir haben das große Glück, mit ihr schon jetzt eine weitere junge Abgeordnete in Berlin zu haben, die auf ein bestehendes Netzwerk und hohe Fachkompetenz zurückgreifen kann. Unsere Stimme darf im Bundestag nämlich nicht untergehen, sondern muss vom ersten Tag an auch weiterhin das Gehör finden, das wir dringend brauchen."

Oberbürgermeister Michael Jann: "Alois Gerig ist ein Anwalt des ländlichen Raums. Er hat immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Kommunen in unserem Wahlkreis und macht für uns regelmäßig seinen Einfluss in Berlin geltend. Für seine sachkundige, bienenfleißige und bürgernahe Arbeit kann ich ihm nur höchstes Lob zollen. Ich gehe davon aus, dass die bisherige Bundestagsabgeordnete Nina Warken in seine Fußstapfen tritt, die ihre Arbeit auch sehr kompetent ausübt." (ar)

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Die Tauberbischofsheimerin, die seit 2004 als Stadträtin die Kommunalpolitik ihrer Heimatstadt mitgestaltet, gehört derzeit dem Vorstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion an. "Von vielen Seiten erfahre ich starken Rückenwind, dies bestärkt mich in meiner Kandidatur", erklärt sie. Angesichts der vielen Termine und Begegnungen kenne sie den Wahlkreis bestens. Sie möchte "für unsere Heimat in Berlin auch weiterhin mit ganzer Kraft arbeiten" und daher die Nachfolge von Alois Gerig antreten, dem sie besonders dankt "für seine Freundschaft und dafür, dass wir immer kollegial, vertrauensvoll und partnerschaftlich zusammengearbeitet sowie uns ausgetauscht haben. Seite an Seite konnten wir viel gemeinsam erreichen".

Auch ihr Gegenkandidat Joachim Döffinger würdigt in seiner Mitteilung die "hervorragende Arbeit" Gerigs. "Diese Arbeit möchte ich weiterführen, ich möchte unsere Region Odenwald-Tauber in Berlin eine hörbare Stimme verleihen", teilt er mit. "Aus diesem Grund bewerbe ich mich um die Nachfolge von Alois Gerig als CDU-Direktkandidat".

Der 52-Jährige bringt als langjähriger Bürgermeister und Kreisrat im Main-Tauber-Kreis große kommunalpolitische Erfahrung mit. Darüber hinaus engagiert er sich im Kreisvorstand der CDU Main-Tauber und auch als Schatzmeister der CDU Nordwürttemberg sowie im Arbeitskreis "äußere Sicherheit und Entwicklung". "Ich möchte das Sprachrohr der Bürgerinnen und Bürger aus dem Neckar-Odenwald und Main-Tauber-Kreis sein. Die Anliegen und Bedürfnisse der Region stehen für mich an oberster Stelle, für die es sich lohnt, politische Diskussionen anzustoßen und, wo nötig, auch gegen Widerstände zu verteidigen."

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Das letzte Wort werden die CDU-Mitglieder der beiden Kreisverbänden haben. "Nach dem Verzicht von Alois Gerig, dem ich für seinen Einsatz herzlich danke, kann nun grundsätzlich jedes Parteimitglied für die Nachfolge kandidieren", sagt der CDU-Kreisvorsitzend Markus Haas. "Aber ein Bewerber aus unserem Landkreis ist mir derzeit nicht bekannt", sagt Haas klar. Zumal das Vorschlagsrecht auch beim benachbarten Kreisverband Main-Tauber liege. "Das ist ungeschriebenes Gesetz, deshalb liegt der Ball nun dort im Feld", erklärt Haas.

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